Als Nintendo auf der E3 2017 ‘Metroid Prime 4: Beyond’ ankündigten – reduziert auf ein Logo, ohne Gameplay –, reichte das aus, um eine jahrelang aufgestaute Erwartung neu zu entfachen. Seit ‘Metroid Prime 3: Corruption’ (2007) hatte die Reihe keinen dreidimensionalen Ableger mehr erhalten. Und nachdem ‘Metroid Dread’ (2021) das Franchise erfolgreich revitalisiert hatte, schien der Boden für eine triumphale Rückkehr bereitet. Erneut übernimmt der Spieler die Rolle von Samus Aran, deren Ziel es ist, den fremden Planeten Viewros lebend zu verlassen. Die Reise führt durch abwechslungsreiche Gebiete: von überwucherten Dschungeln über eingefrorene Labore bis hin zu lavadurchzogenen Plattformen. Unterstützung erhält Samus unter anderem durch das räderne Vehikel Vio-O-La. In der Praxis bleibt dieses Element jedoch weitgehend folgenlos. Der fahrbare Untersatz kommt fast ausschließlich in einer ausgedehnten Wüstenlandschaft zum Einsatz, deren Größe vor allem Leere offenbart.
Wo Dynamik entstehen könnte, stellt sich Monotonie ein. Auch die Inszenierung schwankt. Die Cutscenes wirken technisch solide, entwickeln durch die fehlende Vertonung von Samus jedoch eine unbeabsichtigte Komik. Deutlich überzeugender fällt die Steuerung aus: Vor allem im First-Person-Modus entfaltet die optionale Maus-Steuerung der Nintendo Switch 2 ihre Stärken und ermöglicht präzisere, kontrolliertere Feuergefechte als das Zielen mit Analog-Sticks. So zeigt sich ‘Metroid Prime 4 Beyond’ zwischen Fortschritt und Stillstand. Technisch und spielerisch wagt der Titel Schritte nach vorn, stolpert jedoch immer wieder über eigene Design-Fehler. Der Start der Serie auf der aktuellen Konsolengeneration gerät dadurch holprig und mündet trotz vorhandener Qualität in einer der größten Spieleenttäuschungen des Jahres 2025.
