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Muse SIMULATION THEORY

Alternative Rock, Warner (11 Songs / VÖ: 9.11.)

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Nachdem DRONES, das Ergebnis des vollmun­digen Verbunds mit Produzentenpedant und Stadion-Sound-Tüftler Robert John „Mutt“ Lange (Def Leppard, AC/DC, Foreigner), in puncto pompöser Wall Of Sound-Wucht im Nachhinein ziemlich enttäuscht hat, machen Muse mit ihrem achten Album alles wett. Schon das Coverartwork von ‘Stranger Things’-Digital-Designer Kyle Lambert lässt die Achtziger­ausrichtung unmissverständlich erken­nen: Mit SIMULATION THEORY ist das von Acts wie Carpenter Brut oder Perturbator profilierte Underground-Szenephänomen Synthwave im Main­stream angekommen.

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Da eröffnet ‘Algorithm’ mit gigantisch klingen­den Gated Reverb-Effekten und 8-Bit-Bravour, scheint die Band auf ‘Propaganda’ unverfroren von der 1988er-Prince-Muse geküsst oder kann und will ‘Something Human’ seine partielle Verwandtschaft zu Erasures ‘A Little Respect’ nicht leugnen. Zwischen all den tollen, emotional effektiven und gar nicht zum Pop-Plagiats-Selbst­zweck verkommenden, extravaganten Eighties-Effektgewittern wirkt das hymnische ‘Give Up And Fight’ noch am ehesten Chart-schielend im Hier und Jetzt verortet, doch schon ‘Blockades’ evoziert im vokalen Arrangement Queen, zum Glück jedoch nicht die HOT SPACE-Falle.

Und dass Sänger, Gitarrist und Mastermind Matthew Bellamy ein Faible für George Michael hat (‘Dig Down’), weiß man spätestens seit dem ‘Faith’-Glaubens­bekenntnis von THE 2ND LAW. Wie hier sämtliche Achtziger-Essenz-Module zu einem überlebensgroßen, retrofuturistischen Sega Mega Drive des Synth-Rock transformieren, ist unterhaltsam bis beeindruckend und genau die atemberaubende musika­lische Materialschlacht, die man von DRONES erwartet hätte, aber nun von einem kontemporären Produzenten-Team (neben der Band zeichnen Rich Costey, Mike Elizondo, Shellback und Timbaland verantwortlich) und keinem Achtziger-Altmeister serviert bekommt.

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