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Nemesea WHITE FLAG

Alternative Rock, Napalm/Universal (14 Songs / VÖ: 23.8.)

4.5/ 7
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Welch krasser Wandel! Als Nemesea 2004 ihr Debütalbum MANA veröffentlichten, schien es, als würde die niederländische Band stilistisch an ihre Landsleute Within Temptation oder After Forever anknüpfen. Alles schrie förmlich nach Symphonic Metal, doch bereits mit dem Nachfolger IN CONTROL (2007) bewies die Mannschaft um die damalige Sängerin Manda Ophuis, dass Schubladendenken definitiv der falsche Ansatz ist. Deutlich elektronischer, alternativer und Rock-lastiger folgten THE QUIET RESISTANCE (2011) und UPRISE (2016). Ophuis verließ das Gebilde wenig später, womit wir schließlich im Jahr 2019 und bei WHITE FLAG angekommen sind. Erstmals singt Sanne Mieloo um die Gunst des Hörers. Zu Electro und Rock stoßen neuerdings hartnäckige Pop-Einschläge.

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Zum Glück sind Nummern wie ‘Kids With Guns’, ‘Nothing Like Me’ (beide mit angenehm rotziger Mittelfingerattitüde) oder das selbstbewusste ‘Rise’ frech genug und gleichen somit die extreme Radiotauglichkeit anderer Stücke (‘White Flag’, ‘Sarah’) aus. Wobei Radio nicht gleich schlecht sein muss, keineswegs. ‘Don’t Tell Me Your Name’ oder das mit Electro-Gewaber auftrumpfende ‘Ratata’ versprühen Disco-Charme, kriegen aber im richtigen Moment die Kurve in Richtung Alternative Rock. Gut so! Eine Ballade weniger (‘Let This Be All’, um das Kind beim Namen zu nennen) hätte es letztendlich aber auch getan. Dennoch ist WHITE FLAG ein erfrischend überraschendes und rundum gutes Album. Hoffentlich sehen das die Fans der Anfangstage von Nemesea ganz genauso.

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