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Orphaned Land UNSUNG PROPHETS & DEAD MESSIAHS

Progressive Metal, Century Media/Sony (13 Songs / VÖ: 26.1.)

6/ 7
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Die Welt ist in Aufruhr. Eigent­lich seit Jahren und sowieso immer; in Zeiten, in denen Rechtspopulisten und Blender mit wachsendem Erfolg Misstrauen und Intoleranz säen, um Hass zu ernten, scheinen Stimmen der Ver­nunft und des Friedens bitter nötig. ­Orphaned Land haben lange genug geschwiegen! Die Lage wurde seit ihrem letzten Album ALL IS ONE (2013) nicht besser, was sich auch im neuen Werk niederschlägt: Auf UNSUNG PROPHETS & DEAD MESSIAHS kehrt die zuletzt verhaltene Härte zurück zu den israelischen Progressive-Metallern.

Am deutlichsten ist das an den Growls zu vernehmen, die in einer Handvoll Songs für eine weitere Klangfarbe sorgen – der Unterbau bleibt selbstredend das erhabene Konstrukt aus Power Metal, Folk Rock sowie orientalischen Klängen und Melodien. Im Kontrast zu den ruppigen Riffs und eingestreuten Death Metal-Elementen wirken die warmen Chöre und Orchestrationen, exotischen Instrumente und progressiven Brüche gleich noch intensiver. So schwingt UNSUNG PROPHETS & DEAD MESSIAHS wie selbstver­ständlich zwischen ekstatischem Tanz (‘In Propaganda’), traumhaften Melodien (‘All Knowing Eye’, ‘Take My Hand’) und düsterer Getriebenheit (‘My Brother’s Keeper’).

‘Chains Fall To Gravity’ entführt in seinen neun Minuten auf einen ergiebigen Prog Metal-Ritt: vom zaghaften Beginn über druckvolle Chor-Passagen und Elegien, die jedes Dream Theater-Album schmücken würden, bis hin zum bombastischen und ergreifenden Orchesterfinale. Dass dieses sechste Album das erste ohne Gitarrist und Gründungsmitglied Yossi Sassi ist, ist nicht zu merken – Orphaned Land sind größer als einzelne Mit­glieder. Zugleich hinterlassen die Gastmusiker ihre teils tiefen Fußspuren im nahöstlichen Sand: Steve Hackett greift zur Gitarre, und At The Gates-Sänger Tomas Lindberg spendiert dem nervösen und heftigen ‘Only The Dead Have Seen The End Of War’ (der Titel entspringt einem Platon-Zitat) sein tiefes Grollen.

Hansi Kürsch könnte gar als fester Bestandteil der Band durchgehen, macht ‘Like Orpheus’ zu seinem Song und unterstreicht die stilistische Nähe von Orphaned Land zu Blind Guardian. Die viel­schichtigen Kompositionen und Arrangements klingen vordergründig leicht und beschwingt, bieten aber sehr viel zu entdecken; laden dazu ein, tief einzutauchen und sich auf den Schallwellen treiben zu lassen. So gehen auf UNSUNG PROPHETS & DEAD MESSIAHS die erhebende Musik und der für Frieden, Toleranz und Mitgefühl plädierende Inhalt Hand in Hand und schaffen wahrlich Großes. Wenn man denn richtig zuhören mag – mit Ohr und Herz.

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David Coverdale (Whitesnake) setzt sich zur Ruhe

Wenn man ehrlich ist, war das bedauerlicherweise abzusehen: Whitesnake-Mastermind David Coverdale hat seinen Ruhestand verkündet. Nachdem sich der zwischenzeitliche Deep Purple-Frontmann (von 1973 bis 1976) zuletzt um Probleme mit seiner Stimme und Gesundheit kümmern musste, zieht sich der 74-jährige Rocker nun aufs Altenteil zurück. Die Rente genießen David Coverdale gibt in einem kurzen Video zu Protokoll: "Meine Damen und Herren, Jungs und Mädels, Brüder und Schwestern der Schlange — hier kommt eine besondere Mitteilung für euch. Nach einer mehr als 50 Jahre andauernden, unglaublichen Reise mit euch, mit Deep Purple, mit Whitesnake und Jimmy Page, haben mir die vergangenen paar…
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