Seit über zwanzig Jahren im Glam Metal-Geschäft, zählt die baden-württembergische Band durchaus zu den heimischen Szeneveteranen jener neuen Sunset Strip-Sound-Generation, die lange vor solch leidlich lustigen Steel Panther-Epigonen wie John Diva ein Stück vergangenen Hollywood-Rock-Glamour nach Deutschland zu bringen gedachten. Geschenkt, dass man dabei bereits mehr Line-up-Veränderungen sowie Reality-TV-Formate vom Kaliber ‘Goodbye Deutschland’ und ‘Das perfekte Dinner’ durchlaufen hat, als dass man musikalische Veröffentlichungen vorweisen kann. HERE ARE THE PUSSYS ist nach neunjähriger Pause nämlich erst der fünfte Langspieler der Band-Geschichte. Und der klingt zuweilen so, als hätte sich Pretty Boy Floyd-Frontmann Steve „Sex“ Summers in die Aufnahme-Sessions eines Vain-Albums verirrt.
Was umso passender erscheint, da Gründungssänger Alex Nad doch jahrelang exakt denselben Spitz- als Mittelnamen trug. Genauso aber lassen sich Poisons Debüt (‘Circus Of The Dark’) oder ein Hauch von Ratt als Inspiration heraushören und deklinieren die Doppel-S-Schwestern ziemlich originalgetreu sämtliche Glam- und Sleaze-Klischees der Achtziger. Nur bei der bedeutungsschwangeren, recht ungeniert ‘Civil War’ belehnenden Halbballade ‘Humanity 2023’ hätte man sich das Lippenspitzen besser gespart – Pfeif-Parts in Rock-Songs dürfen sich auf ewig nämlich nur die Herren Rose und Meine leisten.
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