Ursprünglich dem Garagen- Rock-Genre zugerechnet, wartet das dritte Album der britischen Band um Sängerin Kitty A. Austen gleich mit einem ganzen Haufen hyperaktiver Stilschleudereien auf. Schon der hibbelige Titel-Track-Opener klingt wahlweise wie Kittie – gemeint ist diesmal die unsägliche kanadische Nu Metal-Band – auf übel gestrecktem Gossen-Koks, oder eben auch so, als hätte man L7 mit vorgehaltener AK-47 dazu gezwungen, Whales ‘Hobo Humpin’ Slobo Babe’ neu zu interpretieren. In der Folge macht der Einsatz von allerhand nervigen, modernen und digital-artifiziellen Produktions- und Sound-Tricks die Sache nicht unbedingt erträglicher. So kommt der aktuelle Monster Magnet-Supportact (wer hielt diese Paarung bloß für eine gute Idee?) auf BLOODSUCKERS mit einem kruden Mix (für den klanglichen zeichnet Industrial-Ikone Sean Beavan verantwortlich) aus Metal, Electro, Punk, Modern und Alternative Rock plus einer gehörigen Portion Riot-Grrrl-Attitüde um die Ecke.
🛒 BLOODSUCKERS bei AmazonDazu bedient man sich gerne mal schamlos bei Rage Against The Machine (‘I Mean Nothing To You’) oder belästigt einen mit einem Cameo von Doom Trap-Tante Mimi Barks (‘Body Bag’). Selbst wenn es wie in ‘This Is Not The End’ ans emotional Eingemachte geht und Austen den kürzlichen Tod ihrer Mutter in einer Ballade mit Nine Inch Nails-nahem Piano thematisiert, lässt einen das erschreckend kalt – wie bei den klinischen Klangqualitäten von BLOODSUCKERS eben zu erwarten. Da wünscht man sich fast die Rückkehr der Babes In Toyland herbei …
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