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Seether SI VIS PACEM, PARA BELLUM

Grunge, Fantasy/Spinefarm (13 Songs / VÖ: 28.8.)

5/ 7
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Schon witzig. In den Neunzigern wollten unzählige Künstler dieses Label tragen, heutzutage schreckt man geradezu auf, wenn man als Stildefinition „Grunge“ liest. Aber nichts anderes sind ­Seether – und zwar seit ihrer Grün­dung um die Jahrtausendwende. Auch das achte ­Album SI VIS PACEM, PARA BELLUM (zu Deutsch: Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.) jongliert geschickt mit den Einflüssen von Nirvana, Alice In Chains, Bush, Pearl Jam, Stone Temple Pilots, Creed oder Soundgarden, weiß aber auch zu überraschen. Beim aggressiv raus­gekloppten und -geschrienen Opener ‘Dead And Done’ oder dem impulsiven ‘Beg’ macht sich deutlich bemerkbar, dass mit Corey Lowery (ehemals Stuck Mojo) ein neuer Mann an der Gitarre steht, der härteren Klängen nicht abneigt ist.

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Grundsätzlich lässt SI VIS PACEM, PARA BELLUM im Vergleich zur Band-eigenen Diskografie gerne die Muskeln spielen – und das ist gut so. Denn in den balladenhaften Momenten (die an Nickelback erinnern und zum Glück nicht zu häufig auftreten) kommt es zu einem Spannungsabfall. Ansonsten präsentieren Seether eine Scheibe, die nicht zuletzt dank der Mixing-Künste von Matt Hyde (unter anderem Deftones) erstaunlich frisch und heftig ausfällt und dazu ermuntert, die Genre-Klassiker aus den Neunzigern mal wieder rauszukramen. Viel Besseres lässt sich über eine Grunge-­Scheibe 2020 wohl kaum sagen.

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