Ganze elf Songs? Solbrud waren doch immer Freunde ausufernd langer Kompositionen. Und, tatsächlich, die Gesamtspielzeit von IIII liegt bei 94 Minuten. Das Ziel war, dass für das vierte Album des Quartetts jeder der Musiker die Songs für eine Seite einer LP alleine komponiert. Dabei nahm sich jeder thematisch eines der klassischen Elemente an; Wind, Wasser, Feuer und Erde. Durch diese ungewöhnliche Herangehensweise entstanden dieses Mal allerdings auch Songs und Zwischenspiele weit unter der sonst üblichen Zehn-Minuten-Marke, wenngleich der erste Song ‘Hvile’ direkt mit knapp 18 Minuten ins Rennen geht. Stilistisch zeigen sich durch diese Arbeitsweise selbstredend einige Unterschiede zum 2017 noch in Gemeinschaftsarbeit erschienenen Vorgänger.
🛒 IIII bei AmazonApropos Stilistik: Da sind zum einen elegisch anmutende, drückend langsame Songs wie ‘Sjæleskrig’, aber auch räudig-klassisch wirkende Titel wie ‘Ædelråd’. Dennoch drücken Solbrud diesen spätestens in deren zweiten Hälfte ihren individuellen Stempel auf. Seien es plötzlich auftauchende Siebziger-Vibes oder Iron Maiden-inspirierte Riffs: Atmosphäre wird bei Solbrud großgeschrieben, und trotz der Alleinarbeitsmerkmale wirkt IIII im Gesamteindruck wie aus einem Guss. Bei dieser ausufernd langen Spielzeit entsteht zwar auch hier und da eine gewisse Länge, doch langweilig wird IIII nicht.
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