Einige Monate nach ihrem ersten akustischen Streich mit zwölf Neuaufnahmen Band-eigener Stücke begeben sich die Finnen Sonata Arctica abermals auf ACOUSTIC ADVENTURES und hüllen weitere zwölf Lieder in ein besinnlich-ruhiges, teils auch strukturell leicht abgeändertes Gewand (man höre etwa die Streicher in ‘Gravenimage’ oder die übersprungene Emo-Zeile in ‘Victoria’s Secret’). Dabei profitieren einige geliebte Klassiker wie ‘Black Sheep’, ‘Letter To Dana’ oder ‘Shamandalie’ davon, dass Tony Kakko stimmlich wie emotional sein gesamtes Potenzial präsentieren kann. ‘Flag In The Ground’ steht der in den Vordergrund gerückte Honky Tonk-Stil gut zu Gesicht.
🛒 ACOUSTIC ADVENTURES – VOLUME TWO bei AmazonDie zurückhaltende Interpretation sorgt naturgemäß aber auch dafür, dass Lieder wie ‘Broken’ oder ‘Fullmoon’ ihre tragische Dramatik verlieren – also genau das Element, das die Songs in der Urfassung aus- und so großartig macht. Besonders weh tun hier leider das sonst überragende ‘San Sebastian’ sowie ‘My Land’, denen nun jeglicher Schneid fehlt. Natürlich kann man das Unterfangen weiterhin als interessantes Experiment werten und Lieblingsstücke in alternativer Fassung neu für sich entdecken. Hat aber man die Wahl, greift zumindest die Autorin weiterhin, wie so oft bei Eigen-Covern, lieber zu den (in diesem Licht noch perfekter erscheinenden) Originalen. Wer die Band dennoch in intimer Atmosphäre live erleben will, hat ab Ende Oktober in hiesigen Gefilden die Chance dazu.
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