Eine deutsche Metal-Institution feiert ihr Comeback: Squealer haben sich nach der Gründung in den Achtzigern über sieben Alben bis ins Jahr 2008 durchgebissen, es aber letztlich nie zu höheren Weihen geschafft. Wenn man die unglaublich anmutende Liste ehemaliger Musiker betrachtet, wird deutlich, was die kontinuierliche Entwicklung der Karriere behinderte. Hinzu kamen noch diverse Schicksalsschläge (Originalsänger Andy „Henner“ Allendörfer verunglückte 2005 mit seinem Auto tödlich, der Nachfolger, Grip Inc.-Frontmann Gus Chambers, starb 2008 an einem Mix aus Medikamenten und Alkohol).
Kurzum: Die Sterne standen für die Hessen nie wirklich günstig. Zehn Jahre nach der Auflösung erscheint nun die Reunion-Platte, die sowohl Stärken als auch Schwächen offenbart. Musikalisch schlagen Squealer die Brücke zwischen Thrash- und Power Metal (manches erinnert auch an Morgana Lefay) sowie epischen Höhepunkten der Blind Guardian-Richtung. Speziell Letztere legen den aktuell größten Schwachpunkt der Band dar: Frontmann Sebastian Werner besitzt zwar eine charismatische Stimme, kann diese aber nicht in jeder Passage der vielschichtig gestalteten Metal-Mixtur gewinnbringend darbieten. Dadurch verlieren einige Lieder leider an Spannung. Nichtsdestotrotz darf man den alten Haudegen mit dem Brustton der Überzeugung entgegenbrüllen: Schön, dass ihr wieder da seid!