Keine zwei Jahre nach Sylosis’ schnittigem CONCLUSION OF AN AGE folgte 2010 ein Dämpfer: Sänger Jamie Grahams Ausstieg. 2011 ist Aufatmen angesagt: EDGE OF THE EARTH zeigt, dass Gitarrist Josh Middleton neben hervorragenden Leads auch aggressives Brüllen/Schreien beherrscht.
Das ist bitter nötig, finden melodische Fragmente in der finsteren Wutlandschaft doch weniger Platz als 2008: Präzise Blastbeat-, Groove- und Riffsoli-Urgewalten regieren. Dazu tauchen progressive Wertsteigerungen den an der Erdenkante geschmiedeten Stahl in episches, teils Mastodon-würdiges Flair: Finger gleiten verspielt über Saiten, Takte verschieben sich (das rockende ‘Beyond The Resurrected’), Drosselungen verströmen Verzweiflung (‘Altered States Of Consciousness’ durchweht eine Brise gotischer Melancholie).
Mit der progressiv-facettenreichen, fast klargesangsfreien Modern Thrash-Interpretation spielen sich Sylosis in DevilDriver-/Lamb Of God-Regionen und sogar in den MASTER OF PUPPETS-Schatten. Ganz besonders, wenn Akustikgitarren Sehnenscheidenentzündungen einleiten und Melodie und Härte so gewaltig kollidieren wie in ‘Dystopia’.
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