Dieses Quintett stellt quasi die südländische Antwort auf die Schweden Amaranthe dar. Auf ihrem fünften Studioalbum mischen die Italiener moderne, tanzbare Klänge mit melodischem Death Metal, gereckten Power Metal-Fäusten und sinfonischen Passagen. Das ganze Paket wird dann auch noch von drei Sängern vorgetragen (zwei Männer, eine Frau), was die ­Parallelen zu Amaranthe noch offensichtlicher macht. Die Lieder von VIRIDIAN wirken in dieser stilistisch breit aufgestellten Konstellation mitunter fast schon überladen, zumal die Produktion diese Opulenz nicht zügelt, sondern sogar noch unterstützt.

Positiv könnte man auch sagen, dass Temperance nicht kleckern, sondern auf allen Ebenen klotzen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Allerdings wäre an einigen Stellen ein Zügel angebracht gewesen, um den Fokus nicht zu verlieren. Derartige Ideen bringen Amaranthe aktuell noch geschickter ins Ziel. Fans von modernen wie auch epischen Klängen machen bei VIRIDIAN mit einem Testdurchlauf aber bestimmt nichts falsch.