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Tenhi VALKAMA

Dark Folk, Prophecy/Soulfood (12 Songs / VÖ: 9.6.)

6/ 7
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Es war in den letzten Jahren leicht, Tenhi aus den Augen zu verlieren. Die finnischen Akustik-Folker waren in den Neunzigern mit einem Konzept naturnaher Innerlichkeit angetreten, das ihren nebelverhangenen Sound kostbar und unverwechselbar machte. Aber wie es so ist mit den guten Dingen: Sie werden nachgeahmt und verwässert. Tenhi hatten den triefenden Mooswald nicht mehr für sich allein und wichen Richtung Ambient aus, zuletzt auf dem 2011 erschienenen Album SAIVO. Und was haben die finnischen Waldläufer seither gemacht? Bestenfalls Teaser ins Land geschickt. Mit VALKAMA (zu deutsch „Hafen“, „Unterschlupf“) hat das Warten auf Album Nummer sechs jetzt ein Ende. VALKAMA ist mit seinen mollig flackernden Folk-Balladen ein Beispiel dafür, was passiert, wenn die Realität noch die grimmigste Fantasie überholt. Ursprünglich war VALKAMA als musikalisches Märchen geplant – als Reise zu einer Insel aus der finnischen Mythologie, wo alle landen, die blutig hingemetzelt wurden.

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Und als hätten Tenhi damit eine Prophezeiung ausgesprochen, wurde die Welt immer schlimmer – und der Band immer mulmiger. Valkama hat nun zwar noch immer diesen andersweltlichen Touch, diese aller Zeit enthobene Atmosphäre, aber statt endlosen Leids gibt’s nun warmen Tee und Decken für alle. Verschlungene, mit viel Fingerpicking, Streichern und Klavier handgefertigte Songs laden ein zum Verweilen und Verschnaufen, auch zum Trauern. Die Stimme von Tyko Saariko erhebt sich selten über ein gemessenes Raunen, aber in dieser Ruhe liegt die Kraft, die es braucht. Anspieltipps: das neofolkige ‘Rintamaan’, das lyrische, düstere ‘Rannankukka’ und das fast schon heitere ‘Sydämes on tiel’.

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