Mit der selbst erwählten Stildefinition des Modern Metal wäre ich vorsichtig: Tenside besaßen schon immer einen gehörigen Schub Härte, der sie für meine Begriffe eher im Metalcore verortet. Auch das (von Emil Bulls-Frontmann Christoph von Freydorf produzierte) siebte Album lässt hinsichtlich Riffs und Rhythmen die Muskeln spielen und hat eher was mit Parkway Drive als Five Finger Death Punch zu tun. Speziell im Gesang gehen die Münchener keine Kompromisse ein und keilen ihre Texte dem Hörer mittels Schreiakrobatik in die Rübe. Im Chorus werden diese zwar mitunter episch aufgefangen, aber auch die Grooves bemühen überwiegend die Doublebass.
🛒 GLAMOUR & GLOOM bei AmazonInteressant wird es speziell dann, wenn in GLAMOUR & GLOOM die Tool-Einflüsse durchbrechen und sich die Riffs abseits der gewohnten Kost bedienen. Im Vergleich dazu verpuffen die Höhepunkte leider ein wenig. Selbst nach mehreren Durchläufen hatten sich nur wenige Songs nachhaltig im Kopf festgebissen. Das mag auch daran liegen, dass sich die grundlegenden Skizzen zu sehr gleichen. Wenn sich Tenside künftig noch mehr trauen, außerhalb der Komfortzone zu denken, könnte das Endergebnis in weitaus höheren Punkteregionen enden.