Die Wahrscheinlichkeit, dass auf dieser Welt irgendwo uneheliche Kinder von Michael Monroe durch die Gegend laufen, dürfte nicht allzu gering sein – beim Hören der Songs von GOD BLESS YOU ALL dürfte der alte Glam-Entertainer das Grinsen wohl kaum aus dem Gesicht bekommen. The Baboon Show um Frontfrau Cecilia Boström bewegen sich auf ihrem neuen Album so schön zwischen Punk und Rock’n’Roll, wie es der Altmeister selbst stets tat. Mal rotzig, dreckig auf dem Weg zur nächsten Party (‘Midnight’, ‘Groundhog Day’), dann wieder treibend und mit tollen Gitarren-Licks angereichert wie in ‘God Bless You All’. Der Dopaminausschuss, den dieses Album in seinen guten Momenten anzuzetteln vermag, lässt den Kopf mitnicken, den Körper sich dem Pogo dahingeben, und beim Sprechgesang in ‘Oddball’ reißt auch die letzte Schraube aus ihrer Verankerung („Civilization is goin’ loco … I don’t get it, not even un poco!“).
🛒 GOD BLESS YOU ALL bei AmazonDieser Hybrid aus punkiger Attitüde und einem Sound-Gewand, das häufiger dem Rock zuzuordnen ist, macht einfach Spaß und sollte mindestens einmal monatlich ärztlich verordnet werden. Die schwächeren Momente haben die Schweden definitiv immer dann, wenn sie die Füße vom Gaspedal nehmen und es langsamer angehen lassen wollen (‘Gold’, ‘Reason To Go On’). Das sei ihnen aufgrund des Rests, der uns auf GOD BLESS YOU ALL entgegenbläst, jedoch verziehen – klare Kaufempfehlung!
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