Magnus Karlsson (Primal Fear). Mike Terrana (unter anderem Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell, Rage). Ronnie Romero (Rainbow, Lords Of Black). Wenn melodischer Heavy Metal ein FIFA-Spiel wäre, würde diese Truppe aktuell ein ziemliches Dreamteam darstellen. Werden diese geschürten Erwartungen von THE FERRYMEN erfüllt? Größtenteils.
Wenn Karlsson technisch versiert, aber betont song-orientiert über die Griffbretter flitzt (er spielt hier neben Gitarre auch Bass und Keyboard), Mike Terrana die Felle gerbt und das Stimmwunder Romero zum vokalen Ausdruckstanz ansetzt, bleibt kein Auge trocken, welches Wucht, Esprit und geballte Musikalität im klassischen Metal schätzt – Freudentränen garantiert.
Auf diesem Debüt finden sich einige Perlen, die atemberaubend fix im Ohr sitzen und die Fäuste senkrecht in die Höhe recken lassen. Allerdings wird auch ein systembedingtes, häufig dokumentiertes Problem in einem derartigen Konstrukt von versierten Künstlern offensichtlich: Es fehlt an frischen Ideen. Phasenweise wirkt dieses Debüt routiniert bis in die langen Haarspitzen.
Die Professionalität ist in dem Beispiel Fluch und Segen zugleich, letztlich überwiegt aber der positive Höreindruck. Es bleibt zu hoffen, dass diesem Projekt nicht, wie vielen seiner ähnlich gearteten Vorgänger, nur kurze Lebenszeit beschieden ist.