Dass Metalcore nicht aus generischen Riffs und Breakdowns bestehen muss, haben Bands wie Motionless In White bereits unter Beweis gestellt. Nun versuchen sich die Rheinländer The Legion: Ghost mit ihrem zweiten Studioalbum WITH COURAGE OF DESPAIR ebenfalls daran – leider nicht besonders erfolgreich. Wenngleich die Instrumente professionell gehandhabt werden und es auch an der Stimme des Sängers nichts zu bemängeln gibt, verschmelzen die Stücke zu einem Einheitsbrei, weshalb das Album bar jeglicher Spannung ist. Die zu gewollt düster und bissig wirkenden Texte machen es auch nicht besser.
Die einzige Abwechslung kommt in Form einer Ballade, die als Ausklang der Platte dient. Man könnte meinen, dass diese wenigstens etwas frischen Wind in das Ganze bringen und einen passenden Kontrast zu den härteren Liedern bilden würde, doch das hat der kitschige ‘Swan Song’ leider versäumt: Es wirkt fast so, als hätte die Band mit dieser weichgespülten 08/15-Schnulze versucht zu zeigen, dass sie trotz ihres harten Auftretens und den betont finsteren Texten auch eine sanfte Seite hat. Das hätten wir ihnen allerdings auch ohne diesen Schmachtfetzen geglaubt.