Konnte die Band nach etlichen Irrungen und Wirrungen zuletzt mit dem plattenrückenfüllenden SHINY AND OH SO BRIGHT, VOL. 1 / LP: NO PAST. NO FUTURE. NO SUN. sowohl die Originalmitglieder James Iha (Gitarre) und Jimmy Chamberlin (Schlagzeug) zurück begrüßen als auch musikalisch fast an alte ADORE-Zeiten anknüpfen, wird mit CYR der vielleicht etwas zu ambitionierte Doppelalbumnachschlag gereicht. Einhergehend mit einer stilistischen Kurskorrektur, wohlgemerkt. Elektrische Gitarren finden sich nur selten prominent im Klangbild, welches vielmehr von extrem Achtziger-affinen Synthie-Schwadronen und einer ausgemachten New Wave-Verliebtheit dominiert ist. Was wiederum Bandchef, Produzent und Sänger Billy Corgans zuweilen in schwindelerregende Suede-Höhen schraubender Charakterstimme durchaus ähnlich schmeichelt wie einst die pluckernden Bronski Beat-Arrangements Jimmy Somervilles stimmlichen Ausdruck.
🛒 CYR bei AmazonAuf vokaler Habenseite seien ebenso noch die harmoniesteigernden Backings von Sierra Swan und Katie Cole erwähnt, die dem dezenten The Human League-Faktor der Platte genüsslich in die Hände spielen. Ist die Materialfülle mit zwanzig Songs auch etwas erschlagend und fehlen CYR jene absolut zwingenden Hymnen, zu denen Corgan und Co. in den Neunzigern noch viel stärker imstande waren, demonstriert das Album doch gesunden Experimentierwillen gepaart mit versöhnlich plüschigem Songwriting.
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