
Manche Albumtitel sagen einfach alles: I’M DONE WITH SELF CARE, IT’S TIME FOR OTHERS’ HARM ist definitiv kein Wellness-Versprechen, sondern ein akustischer Tritt vors Schienbein – und zwar mit Anlauf. Thus Spoke Zarathustra geben sich auf ihrem zweiten Langspieler keine Mühe, nett zu sein. Warum auch? Musikalisch gibt’s keinen Schnickschnack: Die Marylander Gruppe pflügt sich mit wuchtigem Deathcore durch die Abgründe zwischen Melodeath-Groove, thrashigen Gitarren und wütenden Drums. Innovation? Eher nicht. Dafür Druck ohne Ende – und eine Gitarrenwand, die mit drei Äxten ordentlich schichtet. Songs wie ‘The Difference Between You And Me Is I Never Got Caught’ oder ‘Santosha’ zeigen die Band in Bestform: ein thrashiger Einstieg voller Feuer, dann plötzlich Highspeed-Drums, tiefes Gekeife, alles geht kaputt – genau so muss das sein. ‘Bereft Of Light’ macht zum Schluss alles platt, was noch steht. Gesanglich pendelt es angenehm zwischen Deathcore-Gekeife und „verständlicheren“ Death Metal-Growls. Mal klingt’s wie innere Zerrissenheit, mal wie eine sehr deutliche Drohung – beides funktioniert. Und das Artwork? Kommt einem verdächtig bekannt vor – wer das DVD-Cover von ‘Der Fluch der zwei Schwestern’ (2009) kennt, weiß Bescheid. Man hat sich ganz offensichtlich inspirieren lassen – visuell wie emotional der perfekte Rahmen für den Soundtrack zum inneren Zerfall.
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