Rock-Bands aus Israel genießen (Orphaned Land, Melechesh oder Betzefer zum Trotz) noch immer Exotenfaktor. Allerdings fällt der biografische Hintergrund (im Gegensatz zu einem Teil der genannten Landsmänner) bei Walkways musikalisch nicht ins Gewicht. Das Quintett klingt auf seinem zweiten Album BLEED OUT, HELL OUT uramerikanisch. Die Vorgaben des beliebten US-Modern Metal-Formats werden in Perfektion umgesetzt. Das ist Fluch und Segen zugleich.
🛒 BLEED OUT, HEAL OUT bei AmazonDie Produktion drückt die Boxen aus der Verankerung, der dynamische Wechsel zwischen hartem Groove, Klargesang, Screams und melodisch-eingängigen Höhepunkten ist geschickt gesetzt, die Verpackung wurde auf Hochglanz poliert. Es ist fast schon zu viel Rationalität dabei. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass das Reißbrett ein entscheidender Faktor im Entstehungsprozess von BLEED OUT, HELL OUT darstellt. Alles ergibt Sinn, die Lieder entwickeln enorme Kraft, aber irgendwie will der unvergleichliche, emotionale Funke nicht überspringen. 14 Lieder sind in diesem Zusammenfall des Guten zu viel. Walkways sind kein Kunstprodukt, aber die Normung ihres Materials ist aktuell noch zu hoch.