
Es ist und bleibt seit Jahren das Dilemma der meisten Metalcore-Bands. Erstens: Wie viel Entwicklung möchte man seinen Fans zutrauen? Zweitens: Wie schmal ist der Grat zwischen der Metalcore-Abrissbirne und dem Klargesang, der wieder Brücken bauen soll? Watch Out Stampede aus Bremen haben in ihrer Laufbahn und im Verlauf von vier bisherigen Alben ein ganz gutes Händchen bewiesen, um am Puls der Zeit zu bleiben, ohne den Die Hard-Fans einen Herzinfarkt zu bescheren (der mit Cover-Versionen von Kesha oder Ellie Goulding durchaus in Reichweite lag).
🛒 NORTHERN LIGHTS bei AmazonIch hasse den Begriff eigentlich – aber NORTHERN LIGHTS ist tatsächlich die erwachsenste Scheibe dieses Quintetts bislang. Klangen in den letzten Jahren mal immer experimentelle Klänge im Stil von The Browning, Emil Bulls oder Eskimo Callboy durch, fokussieren sich Watch Out Stampede nun auf möglichst sinnvolles und griffiges Material. Das stärkt einerseits die kompositorische Note, mindert aber (fast schon zwangsläufig) die Spontaneität. NORTHERN LIGHTS ist ein durchweg gutklassiges Metalcore- und Post Hardcore-Werk, das ohne melodische Peinlichkeiten im Chorus auskommt {auch nicht alltäglich) – es fehlt aber an Leichtigkeit.