Ein Blick auf das Cover verrät bereits: Witherfall streifen die tiefe Trauer, die der Band seit jeher folgt, auch auf ihrem vierten Album nicht ab. Der Label-Wechsel fort von Century Media hat auch keine Auswirkung auf den leichten Kitsch, der den zehn Titeln innewohnt. Grundsätzlich erst mal kein Fehler – Pathos steht besonders den Power Metal-nahen Passagen der zugänglichen amerikanischen Progger gut zu Gesicht. Doch hin und wieder will es mit dem Gefühl im Gesang von SOUNDS OF THE FORGOTTEN nicht ganz klappen. ‘Where Do I Begin’ steigt mit melodisch gesprochenen Worten ein, denen in ihrer Musical-Art jedoch die glaubhaften Emotionen fehlen. Dabei brauchen vor allem Balladen wie diese eine gewisse empfindsame Kraft.
Besser klappt das im bitterbösen ‘Insidious’ oder dem Gothic-Atmosphäre versprühenden Doppel aus dem Titel-Track und dem folgenden Grusel-Intermezzo ‘Aftermath’ … nur damit sich die Band direkt danach mit ‘When It All Falls Away’ wieder vergaloppiert – frustrierend. Witherfall berühren über Soli dann zwar doch noch, aber eben nicht nachhaltig.
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