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Wolfskull AVE GODDESS

Heavy Rock, Doc Gator/Sinners Bleed/Kontor New Media (10 Songs / VÖ: 16.12.)

5/ 7
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Junge Hüpfer sind bei diesem Debütalbum gewiss nicht am Werk, sondern vielmehr ge­stan­dene Essener Szenegrößen. Von Gitarrist Feratu Anfang 2018 zusammen­getrommelt, machten Wolfskull bereits 2019 mit ihrer allseits goutierten EP HEXUM (Demo des Monats in METAL HAMMER 09/2019) von sich reden. Nun legt das Quintett die erste vollwertige Scheibe vor – und man hört: Die Heavy-Rocker haben sich spürbar weiter kennengelernt, aufeinander eingestimmt sowie eingespielt. AVE GODDESS dürfte aufgrund des einnehmenden Gesangs von Frontmann Pete 9 vor allem von geneigten Danzig-, Billy Idol- oder The Cult-Fans abgefeiert werden. Doch auch Liebhaber von Audrey Horne und Mustasch werden auf ihre Kosten kommen.

Neben den überragenden Vocals wissen überdies die Riffs, Licks und Soli von Feratu und Kollege Boarz sowie die groß klingende und vielseitig-detailreiche Produktion zu beeindrucken. Wie man einen Longplayer aufbaut, wissen Wolfskull ebenfalls – und haben zwei starke Tracks nach vorne gestellt. ‘Incarnadine’ beginnt einlullend, steigert sich jedoch gekonnt und mündet in einen waschechten Ghost-Refrain. ‘Nocturnal Blue’ geht zielstrebiger in die Vollen und schmeichelt mit seinen Melodien den Ohren. Der nachfolgende Titel-Track rockt zunächst dezent vertrackt und pumpender als das bis hierhin Dar­ge­botene daher, doch letztendlich kommen die Musiker nicht aus ihrer Haut und präsentieren erneut einen umarmenden Kehrvers – ein Muster, das sich in fast jedem Song wiederholt. Wie variantenreich der Wolfsschädel abzuliefern vermag, beweist er in ‘Ember Falls’ – stimmungsvoll-düstere Klavierakkorde weisen den Weg in ein ausgefuchstes Rock-Kleinod.

So geht es im Grunde weiter bis zum Ende von AVE GODDESS: Wolfskull pendeln fortlaufend zwischen Punch und Anschmiegsamkeit. Dabei und anhand der präzise durchdachten sowie ausgestalteten Song-Strukturen wird deutlich, wie viel sich das Rudel bei Tobias Forge abgeschaut hat. Wenn die Ruhrpott-Rocker jetzt noch durchgehend die Qualität in Sachen Songwriting hochhalten, am Stück Hits der Marke ‘Black Winged Angels’ raushauen und aus Tracks wie dem leicht in Richtung Kitsch tendierenden ‘Sea Sangre’ stattdessen unwiderstehliche Power-Balladen kreieren, dann geht noch viel mehr. Für ein Erstlingsopus ist AVE GODDESS erstaunlich professionell und ansprechend geraten. Aber wenn sich fünf alte Hasen beziehungsweise Rüden zusammentun, die allesamt perfekt ihr Handwerk beherrschen und wissen, was sie wollen, kommt so etwas eben dabei heraus. Von Wolfskull darf man noch einiges erwarten.

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