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Rhapsody +Shaman + Silent Force + Mob Rules + Dyslesia + Lost Horizon – Paris: La Salle des Petes

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Das erste internationale Metal-Festival der französischen Plattenfirma NTS, und mir (also Mob Rules) durften mit dabei sein. Unglaublich! Vor allem, wenn man bedenkt, dass Rhapsody in Paris ihr einziges Konzert in diesem Sommer spielten und mit Shaman die neue Band des früheren Angra-Sängers Andre Matos ihre Europapremiere gaben. Doch der Reihe nach: Der Salle des Fetes in Colombes, einem der zahlreichen Vororte von Paris, erwies sich beim Eintreffen als riesige Anlage mit tausend Fluren, Nebenhallen, Gastronomie und einer Bühne, wie sie größer selbst in Wacken nicht sein könnte. Kapazität der Haupthalle: 2.300 Zuschauer. Und die waren pünktlich ab 16:30 Uhr, als Lost Horizon auf die Bühne gingen, anwesend. Die Halle prall gefüllt, die Fans in Feierstimmung, von jetzt an boxte in Colombes der Papst. Nach Lost Horizon kamen Dyslesia, die zwar einen etwas schraddeligen Gesamtsound hatten, bei den Fans jedoch bestens ankamen. Um 18.00 Uhr dann der, ähem, erste echte Höhepunkt, nämlich Mob Rules. Ich will mich über unsere Darbietungen nicht selbst äußern, das müssen Andere machen. Aber es machte wahnsinnig viel Spaß, das Publikum ging ab wie ein Zäpfchen (bei ‚Flag Of Life‘ mussten wir kurzzeitig überlegen, ob wir den Song abbrechen, weil die Leute so heftig tanzten, dass die Ordner im Fotograben Angst um die Gesundheit einiger Fans bekamen), und nach unserem finalen ‚Rain Song‘ hagelte es brüllend laut Zugabe-Rufe. Das wirds garantiert nicht unsere letzte Stippvisite im Land von Baguette und Cafe au Laitsein. Nach uns enterten Silent Force die Bühne, die bereits eine zweiwöchige Tour durch Frankreich als Referenzen vorweisen konnten und in Colombes erneut unter Beweis stellten, welch hervorragende Liveband sie sind. Im Mittelpunkt stand wie immer der charmante Sänger DC Cooper, der mit seiner blonden Mähne und seinem hübschen Gesicht die französischen Mädels en masse entzückte. Gitarrist Alex Beyrodt unterstrich ein weiteres Mal seine internationale Klasse, so dass auch Silent Force mit orkanartigen Beifallskundgebungen bedacht wurden. Musikalisch der unumstrittene Höhepunkt waren indes Shaman, die neue Band von

Andre Matos und zwei seiner Angra-Koliegen. Toll, wie Matos & Co. immer wieder Rhythmus und Stimmungen variierten, mal balladesk spielten, dann klassische Zitate einfließen ließen, um anschließend handfest in die Saiten zu greifen. Naturlich gab es überwiegend Angra-Songs zu hören, aus denen für meinen Geschmack vor allem das dramatische ‚Lisbon‘ herausragte. Überdies tauchte mitten im Set urplötzlich und zur großen Freude der französischen Metalfans auch Tobias Sammet von Edguy auf und stimmte gemeinsam mit Matos ein Duett von seiner Metal-Oper AVANTASIA an. Eigentlich hatten sie einen zweiter, deutlich rockigeren Song als Zugabe gedacht, doch Sammet verschwand nach nur einem Lied wieder, so dass Shaman ihr reguläres Set fortsetzten. Eine unglaublich gute Band, für mich noch stärker als Angra, da vielseitiger. Keiner der Anwesenden verließ jedoch anschließend den Saal, denn eigentlich wollten sie alle hauptsächlich wegen Rhapsody sehen. Der T-Shirt-Stand vermeldete schon eine Stunde vor Showbeqinn Ausverkauf (in Zahlen: 450 T-Shirts m vier Stunde verkauft), die CDs der italienischen Bornbastmetaller verkauften sich wie geschnittenes Brot. Rhapsody selbst hinterließen auf der Bühne für meinen Geschmack allerdings einen eher durchwachsenen Eindruck. Natürlich gibt es spielerisch nichts zu meckern, abgesehen von der Tatsache, dass zu viele Keyboardparts von Samples abgerufen wurden. Luca Turilli ist in Frankreich ein echter Popstar, und Sänger Fabio Leone zeigt sich in Konzerten stimmlich noch besser als auf CD. Doch die Setliste war unglücklich gewählt (sie spielten nahezu nur schnelle Stucke, Abwechslung fehlte fast ganzlich), zudem das Programm durch diverse Soloeinlagen immer wieder zerrissen wirkte. Ich saß am hinteren Rand der Bühne und fühlte mich wie während der Rush Hour: Drei Musiker kamen von der Bühne runter, einer lief wieder rauf, dann kam einer runter und zwei gingen wieder zurück an ihr Instrument… Ein permanentes Kommen und Gehen. Den Anhängern der Gruppe hat’s dennoch gefallen, auch wenn der Beifall nicht mehr ganz so euphorisch ausfiel wie bei Shaman. Fazit: Tolles Festival, tolle Bands (hüstel) und die direkte Aufforderung an deutsche Veranstalter, das gleiche Programm auch einmal in Hamburg, Berlin, München oder Köln auf die Bühne zu stellen. Wie war’s zu Weihnachten? Ich jedenfalls hab‘ da noch nichts vor.

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