Hermann Erbel — besser bekannt unter seinem Künstlernamen Herman Rarebell — verdrosch bekanntlich von 1977 bis 1996 bei den Scorpions die Felle. In einem neuen Interview bei Dr. Music rekapituliert der 75-Jährige nun noch einmal, warum er einst die Reißleine zog und Klaus Meine und Co. den Rücken kehrte. Die Sache hat viel mit einer gewissen Power-Ballade über das Ende des Kalten Krieges zu tun.
Nicht sein Fall
Zunächst sollte Herman erörtern, welches Scorpions-Album ihm besonders am Herzen liegt. „Tatsächlich sind das zwei oder drei“, entgegnet Rarebell. „Da wären ANIMAL MAGNETISM [1980] und der Nachfolger BLACKOUT [1982]. Bei Letzterem habe ich viele Texte geschrieben. Und der Albumtitel stammt auch von mir. Dann gibt es natürlich noch die Platte mit Michael Schenker: LOVEDRIVE [1979]. Das sind meine drei Lieblingswerke. Natürlich haben wir noch TAKEN BY FORCE [1977] — da ist ein Lieblingslied drauf: ‘The Sails Of Charon’.“
Danach ging es erst an die eigentlich interessante Aussage des früheren Scorpions-Drummers: „Aber ich sage dir was — und zwar was ich nicht mehr mag. Und das sind die Alben nach CRAZY WORLD [1990]. FACE THE HEAT mit Produzent Bruce Fairbairn war nett. Doch von allem danach war ich kein Fan mehr. Deswegen bin ich wahrscheinlich gegangen. Ich konnte keinen Fortschritt mehr sehen. Also sagte ich der Band: ‚Es ist Zeit für mich, etwas anderes zu machen.‘ Diesen Weg wollte ich nicht weitergehen, denn nach ‘Wind Of Change’ sagte Klaus zu mir: ‚Ich werde mehr Songs wie diesen schreiben.‘
🛒 SCORPIONS-SHIRT BEI AMAZON HOLEN!Darauf antwortete ich: ‚Das kannst du machen, aber da bin ich nicht mehr bei dir.‘ Dann kam noch eine Scheibe raus, die ich mir nicht mehr anhören kann. Und da bin ich gegangen. Ich habe gesagt: ‚Das war es für mich. Ich bleibe im Rock.‘ Ich wollte im Rock bleiben und nicht in die ‘Wind Of Change’-Richtung abdriften. Toller Song, aber er war nicht meins. Mir liegt die Richtung von Liedern wie ‘The Sails Of Charon’ mehr.“
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