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System Of A Down soll sich nicht nur um Politik drehen

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System Of A Down verlegen sich derzeit bekanntlich darauf, dosiert live zu spielen. Schlagzeuger John Dolmayan ist sich überdies nicht sicher, ob er mit seinen Band-Kollegen neue Musik machen wollen würde. Sollte dies passieren, dann will der 52-Jährige allerdings, dass es inhaltlich dabei nicht nur um politische Themen geht, die Sänger Serj Tankian bestimmt. Dies gab der Musiker im Interview mit der YouTuberin Lilian Tahmasian zu Protokoll.

„Ich weiß nicht, ob ich an diesem Punkt ein neues Album machen will“, gesteht der System Of A Down-Drummer. „Es spielt einfach zu viel Drama mit rein. Und ich mag es, mit meinen Freunden rauszugehen, eine gute Zeit zu haben und Konzerte zu spielen. Und ich will nicht, dass das verschwindet. Es müsste von meiner Seite her sehr strenge Richtlinien geben, wenn wir mit System eine weitere Platte aufnehmen.“

Breitere Perspektive

Des Weiteren spricht der Trump-Unterstützer an, dass er mit Tankian nicht immer einer Meinung ist, was Politik angeht. „Wir hatten Probleme damit, da Serj keine Blatt vor den Mund nimmt. Er hat seine Art zu denken. Mit manchen Dingen stimmen wir — der Rest der Band — überein, mit manchen Dingen nicht. Bei manchen Dingen sind wir genau auf Augenhöhe. Was Serj angeht: Wir wollen nicht, dass das die einzige Sache, das einzige Element von System Of A Down ist. Es ist ein großer Teil der Band, Gerechtigkeit ist ein großer Teil der Band. Gerechtigkeit hat keine politische Agenda. Die Frage ist: Gerecht oder ungerecht? Das hat keinen politischen Bezug. Aber es spielen noch viele Dinge mit rein — wie Moral. Wir wollten jedenfalls nicht, dass das der einzige Blickpunkt ist. Serj hat viel Zeit auf der Bühne damit verbracht, über Politik zu reden.

Ich persönlich liebe das. Je verrückter er wurde… Ich glaube, alles, das mit Leidenschaft vorgetragen wird, ist es wert, angehört zu werden — selbst wenn ich komplett anderer Meinung bin. Wenn du wirklich für etwas brennst, will ich wissen, was du denkst. Ich mag diesen Teil daran, doch der Rest der Band und ich fanden, dass es zu sehr bei uns im Fokus war. Wir singen nicht nur über Politik. Wir singen über Liebe, Tod, Hass, dumme Sachen, hirnverbrannte Sachen, künstlerische Sachen, wahnsinnige Sachen. All das macht System Of A Down so einzigartig. Wir wollten nicht, dass Politik das Zentrum ist, doch darüber wollte Serj die ganze Zeit reden. So waren wir in einer seltsamen Situation, in der ich nicht einschränken wollte, was er sagen soll, aber auch nicht einschränken will, was die Leute von mir denken.“ 

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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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