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Tool: Maynard James Keenan erklärt die Verzögerungen

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Elf lange Jahre sind seit 10,000 DAYS vergangen, und die Tool-Fans warten bis heute auf ein nächstes Album ihrer Band. Nun hat sich Mastermind Maynard James Keenan ausführlich dazu geäußert, warum es immer noch keinen Nachfolger zum 2006er-Album gibt.

Zweifel und Ängste

Tool, neben Keenan bestehend aus Adam Jones (Gitarre), Danny Carey (Schlagzeug) und Justin Chancellor (Bass), lagen über all die Jahre nicht auf der faulen Haut: „Das Songwriting verläuft so abartig schleppend“, beginnt Keenan. „Es liegt an vielerlei Dingen, dass wir nicht fertig werden. Meine drei Band-Kollegen gehen beim Komponieren sehr analytisch vor.

Und inzwischen, nachdem wirklich sehr viel Zeit vergangen ist, kommen natürlich auch Zweifel und Ängste auf: ,Wird das nächste Album genauso gut werden wie das letzte?‘ Der Druck und die Erwartungen seitens der Fans und uns werden immer höher, was die ganze Sache natürlich nicht voranbringt.“

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Danny, Justin und Adam kämen beim Schreiben nur sehr mühsam voran, berichtet Keenan weiter: „Immer und immer wieder diskutieren sie über bereits fertige Parts, stellen alles infrage, gehen zwei Schritte zurück und einen nach vorne. In gewisser Weise legen sie den Grundstein für das Fundament eines Hauses. Ich kann also keine Melodien komponieren, solange die Basis nicht steht; keine Texte verfassen, wenn es keine Melodien gibt; keine Mauern errichten und das Ganze dekorieren, wenn das Fundament noch nicht gebildet ist.“

Deine Zeit – meine Zeit

Keenan möchte allerdings keinesfalls seine drei Band-Kollegen als Schuldige hinstellen: „Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit ihrer Arbeitsweise klarkam und mir bewusst wurde: Es ist nichts Persönliches, es ist einfach so, und so funktioniert die Band. Ich lasse ihnen die Zeit, die sie brauchen, und danach bekomme ich alle Zeit, die ich  benötige.

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Es ist schon vorgekommen, dass ich aufgrund meines Drangs, etwas zu komponieren, einen Track von ihnen nahm und meine Texte sowie Melodien darauf geschrieben habe. Am Ende ging das Stück aber doch wieder ganz woanders hin, und ich musste alles wegwerfen. Daher bin ich jetzt geduldig.“

Keenan lebt bewusst auch weit weg von Jones, Carey und Chancellor: „Natürlich könnte ich dabei sein, wenn sie an Songs arbeiten – doch ich würde durchdrehen. Aber sie erschaffen Großartiges! Ich stehe komplett hinter dem, was sie tun. Es ist einfach ihre Art und Weise, zu arbeiten.“

Ein verrücktes Wissenschaftsprojekt

Bassist Chancellor meldete sich kürzlich auch in einem Interview zu Wort und berichtete, dass Tool während all der Jahre zu 90 Prozent an ihrem lang erwarteten fünften Studioalbum gearbeitet hätten: „Es ist wie ein verrücktes Wissenschaftsprojekt in einer Art Petrischale.

Wir sind extrem wählerisch, wenn es darum geht, was auf dem Album enthalten sein soll und wollen auch unbedingt etwas komplett Einziartiges erschaffen. Zusätzlich haben wir endlos viel Material, das wir durchsieben müssen – wir befinden uns immer noch in einem laufenden Prozess.“

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Thomas Sonder schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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