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Visual Kei, Cosplayer, Anime-Fans: zu Besuch auf der 1. Animuc

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Ein Pater tritt aus der Kirche des Klosters Fürstenfeldbruck. Plötzlich weiten sich seine Augen – mächtige schwarze Schwingen breiten sich vor ihm aus, als sei der Engel der Apokalypse vor ihm gelandet. Der Schock verschwindet, als gleich darauf ein kleines Häschen an ihm vorbeihoppelt. Nein, kein Weltuntergang, nur ein paar seltsame Gestalten.

Für die Animuc – eine Convention für Fans von Mangas, Animes und Visual Kei – haben sich die seltsamsten Gestalten zum Kloster Fürstenfeldbruck begeben.

Während in Japan Mangas, Animes und Visual Kei-Musik ein fester Bestandteil der Kultur sind, bewegte sich diese Szene in Deutschland lange Zeit im tiefsten Untergrund. Doch es hat sich etwas getan: In den letzten Jahren wuchs das Interesse an diesen Themen immer mehr, so dass zahlreiche Conventions das Licht der Welt erblickten. Leider mussten Fans aus dem süddeutschen Bereich immer lange Wege auf sich nehmen, um Gleichgesinnte zu treffen. Das hat sich mit der Animuc nun geändert.

Schon auf dem Parkplatz wird das Tor zu einer bunten Welt geöffnet, treiben sich die ersten japanischen Waldgeister herum, die sich fröhlich in Richtung Veranstaltungsort bewegen. Auch vor den Türen des Eingansbereichs scharen sich dutzende Elfen, Vampire, Krieger oder Katzenwesen aus bekannten Anime- und Manga-Serien und sogar Fans im Outfit der Visual Kei-Rocktruppe The GazettE. Wohin man sieht: Cosplay-Begeisterte (in der Szene verbreitetes „Kostümspiel“, das ihr in unserer Bildergalerie bewundern könnt). Schnell vorbei am Waffencheck, an dem die Cosplayer große und sperrige selbst gebastelte Waffen abgeben müssen, und rein ins Vergnügen.

Da die Convention 2009 ihre Prämiere feiert, sind die Räumlichkeiten relativ überschaubar, aber leider dennoch oft recht schwer zu finden – eine Beschilderung ist quasi nicht vorhanden. Auch die Organisation ist noch etwas chaotisch, was anfangs zwar recht sympathisch ist, mit der Zeit aber anstrengend wird. Die Convention steckt eben noch in den Kinderschuhen, wodurch man auch gerne mal das eine oder andere Auge zudrückt.

Trotz der Überschaubarkeit gibt es neben begeisterten Fans noch einiges mehr auf der Animuc zu entdecken. In der Händlerhalle tummeln sich um die 20 Stände, die alles anbieten, was das Japanfan-Herz begehrt: Animes, Mangas, Cosplay-Accessoires, Artbooks, Figuren, Stofftiere, Schmuck, CDs und vieles mehr. Manche Händler bieten sogar japanische Metal-Magazine an, die jedoch eher durch ihre Bilder faszinieren, da die Artikel alle in der japanischen Schrift Kanji verfasst sind. Und auch CDs und DVDs japanischer Künstler sind vertreten. Leider reißen die meisten ein großes Loch in den Geldbeutel, da die interessanten Importe meist zwischen 45 und 80 Euro kosten. Nur die CDs, die einen deutschen Vertrieb haben, haben einen normalen Preis. Schade eigentlich, da sich viele sicherlich auf ein paar Schnäppchen gefreut haben.

Neben dem Händlerraum befindet sich der Games-Room, in dem sich durchweg Computer-Fans tummeln und ausgiebig zocken. Dabei ist für jeden etwas dabei: unter anderem Guitar Hero, Donkey Kong, Super Mario und natürlich Singstar, das im Karaoke begeisterten Japan nicht fehlen darf. Es gibt aber auch jede Menge Spiele ohne Kabel zum Ausprobieren, so stehen in verschiedenen Räumen Brett-, Karten- und Rollenspiele bereit. Außerdem werden Zeichenkurse angeboten, während im Synchro-Workshop einer Anime-Figur die eigene Stimme verliehen werden kann.

Natürlich gibt es auch ein Show-Programm. Hier treten vor allem Künstlergruppen auf, die sich auf die Interpretation von Songs aus bekannten Animes spezialisiert haben. Nett, um sich mal kurz hinzusetzen und die Beine auszustrecken, aber mehr leider auch nicht. Auch der süddeutsche Vorentscheid der Deutschen Cosplay-Meisterschaft fällt mit vier Teilnehmern eher enttäuschend aus. Dabei ist dieses Desinteresse bei all den verkleideten Fans recht unverständlich. Auch die Moderationen vor, während und nach den Shows sind unvorbereitet und gelangweilt. Hier gibt es ebenfalls noch etwas zu tun.

Alles in allem war die erste Animuc jedoch eine recht gelungene kleine Convention vor einer wunderbaren Kulisse, auf der es Einiges zu entdecken gab und auf der man zwei Tage in eine bunte Welt voller skurriler Comic-Helden eintauchen konnte. Und den Veranstaltern bleibt ja schließlich ein Jahr Zeit, um die Kinderkrankheiten in Ruhe auszukurieren.

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