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Tunnelblick: Tobias Sidegard (Necrophobic)

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Was hat dich zum Heavy Metal gebracht?

Mich zog das ganze Image an. Die langen Haare, die Gitarren, die scharfen Frauen usw. Ich hing mit meinem Vater bei dessen Freunden rum und hörte mir Y&T und AC/DC an. Das war für mich der Himmel auf Erden. Danach fing ich an, selber Alben zu kaufen. Kiss, Mötley Crüe, Wasp, Iron Maiden und viele mehr.

Wer verkörpert für dich den Metal am meisten und warum?

Rob Halford! Seine Kleidung und seine Ausstrahlung inspirieren mich selbst heute noch. Er ist einfach unglaublich. Und dass er schwul ist, macht mir überhaupt nichts aus. Er ist der König des Metal!

Was ist das beste Metal-Album aller Zeiten?

Das Album, das wahrscheinlich am meisten für meine musikalische Karriere bedeutet, ist wohl ALTARS OF MADNESS von Morbid Angel. Das war damals bei Erscheinen einfach etwas komplett anderes. Wir konnten unseren Ohren kaum trauen. Ich mag aber auch SEVENTH SON OF A SEVENTH SON von Iron Maiden. Es ist das atmosphärischste Album von Maiden und ich kann einfach nicht genug davon kriegen.

Was ist die wichtigste Metal Band ever für dich?

Black Sabbath! Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt legten sie den Grundstein für das, was wir heute machen. Sie waren die erste Band, die so heavy gespielt hat und die auch diese ganzen okkulten Elemente in ihre Musik gepackt hat. Ich bin wirklich der Meinung, dass die ganze Szene ohne Sabbath ziemlich anders klingen würde.

Was bedeutet Heavy Metal für dich generell: Lifestyle oder Musik?

Beides. Meine Freunde und ich essen, scheißen und kotzen Heavy Metal! Natürlich kann ich mir auch andere Musikarten anhören. Aber ich kehre immer wieder zum Metal zurück. Selbst wenn ich nur nach nebenan zum Einkaufen gehe, ziehe ich mir als erstes meine Lederjacke und meine Schlangenlederstiefel an. Es ist einfach eine Lebenseinstellung und ich werde da auch nie rauswachsen. Ich bin extrem stolz darauf, Metal Fan zu sein!

Was ist die Zukunft des Heavy Metal – was passiert als nächstes?

Ich habe keine Ahnung. Dieser moderne Metal interessiert mich überhaupt nicht. Aber die Szene lebt komplett für sich und ich denke, dass wir eigentlich für immer so weiter machen können. Mit Metal beschäftigt man sich sein ganzes Leben, nicht nur in der Jugend. Daher kann Metal, solange wir frisches Blut in die Szene kriegen, ewig leben. Die Jugendlichen werden sich auch immer für die alten Bands aus den 70ern und 80ern interessieren. Das ist das Besondere an Metal und der Grund, warum er ewig leben wird.

Was war das verrückteste, das du als Metal-Musiker jemals gemacht hast?

Hier muss ich leider passen. Denn mit Necrophobic auf Tour zu gehen ist immer verrückt. Und wir haben so viel absolut verblödetes Zeug und verrückte Sachen gemacht die ihr uns sowieso nie glauben würdet. Außerdem sind diese Geschichten nicht für ein seriöses Magazin geeignet, hehe.

In welchem Land gehst du am liebsten auf Tour – und warum?

Deutschland ist für uns das wichstigste Tour-Land. Die Fans dort kennen den Metal einfach und die Auftritte sind meistens sehr gut organisiert. Aber wir waren schon sehr oft dort und ich bevorzuge eigentlich die wärmeren Länder. Italien ist toll. Sie haben eine großartige Kultur, die vor allem im Umgang mit dem Tod sehr gebildet ist, und das Publikum ist absolut wild. Mexiko ist auch immer eine krasse Erfahrung.

Was war der größte Fehler, den du in deiner Karriere bisher begangen hast?

Bei Black Mark zu unterschreiben und zu glauben, dass wir die gleichen Chancen wie die anderen Stockholmer Bands bekommen. Aber während die auf Tour gingen, während die Szene explodierte, saßen wir zu Hause und haben deren Erfolg bestaunt. Wir hatten sehr viele tolle Angebote für Touren nachdem THE NOCTURNAL SILENCE erschien, aber Black Mark ließ uns nicht fahren. Kein Interesse, keine Unterstützung, nichts. Wir hatten mit Necrophobic eine echt harte „Kindheit“. Rückblickend hätten wir wahrscheinlich mit einem anderen Label, das wirklich an uns interessiert war, signen sollen, aber wir wollten unbedingt beim selben Label wie Bathory sein. Das war ein Fehler. Wenn wir damals anders gedacht und gehandelt hätten, wäre unsere Situation heute wahrscheinlich deutlich besser.

Was war der Höhepunkt deiner Karriere bisher?

Die ersten Live-Shows im Ausland in der Mitte der 90er. Außerdem das Gefühl, THE NOCTURNAL SILENCE das erste mal in meinen schwitzigen Teenager-Händen zu halten. Ich war noch sehr jung damals und es fühlte sich fantastisch an, ein Album rausgebracht zu haben.

Was sind die 5 wichtigsten Metal-Alben aller Zeiten – ohne spezielle Reihenfolge?

ALTARS OF MADNESS – Morbid Angel
SEVENTH SON OF A SEVENTH SON – Iron Maiden
BATHORY – Bathory
REIGN IN BLOOD – Slayer
BLACK SABBATH – Black Sabbath

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Rob Halford beschwört Gemeinschaft im Heavy Metal

Rob Halford hat eine Lobeshymne auf die Gemeinschaft im Heavy Metal angestimmt. In einem neuen Interview mit The Sound Lab sprach der Judas Priest-Frontmann mal wieder über sein Lieblingsthema. Zuvor hatte der Glatzkopf die Szene schon als "offen für jeden" bezeichnet -- "unabhängig von der sexuellen Identität, des Aussehens oder des Glauben". Nur eins zählt Nun gab Rob Halford zu Protokoll: "Alles, was wir an Judas Priest lieben und in Ehren halten, wird durch unsere weltweite Heavy Metal-Gemeinschaft angetrieben. Es gibt nichts Besseres, als uns alle zusammen in der gleichen Location zu haben. Man muss einander nur in die Augen blicken…
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