Das schwarzweiße Cover darf gerne als Indiz gelten: Nicht nur sind die deutschen Black Metal-Pioniere wieder da, nach den versponnen-melancholischen Schritten ins geplante, aber jetzt revidierte Off kehren sie auch deutlich zu ihren Wurzeln zurück.
Wobei VERDERBNIS nicht als Geste wie einst das sogenannte „primitive Zwischenspiel“ SCHWARZMETALL zu verstehen ist, sondern als tiefergehende Neu-Auseinandersetzung mit eben jenem deutschem Schwarz-Sound, und damit natürlich auch mit der eigenen Vergangenheit. Die Kernbesetzung ist intakt, sängertechnisch hat man sich vielseitigen Beistand gesucht, wobei Thorsten der Unhold (Agrypnie) dankenswerterweise auch sein Organ einbringt.
Herausgekommen ist vielleicht das, worauf viele alte Nocte Obducta-Fans lange gewartet haben, vor allem aber ein grandioses Statement zu dem, was deutschen Black Metal wirklich einzigartig macht: mächtige, aufbrausende, zwischen Pathos und Punk angesiedelte Riffs, mal gesprochene, mal emotional herausgekeifte Lyrik.
Nach Helrunars SÓL wieder ein, so kühn bis verboten das jetzt klingen mag, identitätsstiftendes Album.
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