Toggle menu

Metal Hammer

Search

Angel Witch: Zweitwerk SCREAMIN ’N’ BLEEDING ist 40!

von
teilen
mailen
teilen

Die Mitte der Achtziger war für die New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) eine Zeit des Wandels und der Unsicherheit. Viele der einst gefeierten Bands hatten sich aufgelöst, ihre Mitglieder waren in andere Projekte abgewandert, oder sie kämpften mit dem musikalischen Umbruch, den Glam-, Speed- und Thrash Metal mit sich brachten. Diamond Head etwa verloren ihren Plattenvertrag und drifteten ins Abseits, Tygers Of Pan Tang wechselten zu einem kommerzielleren Sound, der ihre Fan-Basis spaltete, und Samson versuchten sich mit neuen Sängern neu zu erfinden – oft mit mäßigem Erfolg. In dieser Phase, in der die NWOBHM ihren Zenit überschritten hatte und die Szene sich neu sortierte, meldeten sich Angel Witch zurück. Sie veröffentlichten SCREAMIN ’N’ BLEEDIN, das zweite Studioalbum der Londoner Kult-Band.

Von Lucifer zu Angel Witch

Gegründet 1976 unter dem Namen Lucifer, war die Band von Anfang an dem Okkulten und Düsteren verschrieben. Damals bestand sie aus Kevin Heybourne, Rob Downing, Steve Jones und Barry Clements. Nach der ersten Trennung ging Jones zu Bruce Dickinson und gründete mit ihm die Band Speed. Währenddessen formierte sich der Rest neu und wurde 1978 als Angel Witch wiedergeboren. Doch nach dem gefeierten Debütalbum 1980 zerfiel die Formation erneut. Dieser Fluch sollte die Band über Jahrzehnte begleiten.

Die Wiederbelebung

1982 versuchte Heybourne erneut, die Dämonen zu beschwören. Gemeinsam mit Roger Marsden, Ricky Bruce und Jerry Cunningham entstand eine neue Version von Angel Witch. Marsden wurde schnell wieder gefeuert, Heybourne übernahm wieder den Gesang – doch auch diese Inkarnation hielt nur ein Jahr. Erst 1984 formierte sich die Band stabil genug, um ein neues Album aufzunehmen. Mit Peter Gordelier am Bass, Dave Tattum als Sänger, Dave Hogg am Schlagzeug und Heybourne an der Gitarre entstand SCREAMIN ’N’ BLEEDING – ein knapp 45-minütiges Werk, das die düstere Magie des Debüts weiterträgt.

Zwischen Licht und Schatten

SCREAMIN ’N’ BLEEDIN war nicht nur das zweite Album – es war auch das letzte in dieser Besetzung. Die Band sollte noch viele weitere Inkarnationen erlebe. Erst 2019 erschien mit ANGEL OF LIGHTS das fünfte Studioalbum – ein spätes, aber kraftvolles Lebenszeichen. Angel Witch sind bekannt für ihre okkulten Texte, ihre melodischen, schweren Riffs und ihre Fähigkeit, wie ein dunkler Spiegel der britischen Metal-Szene zu wirken. SCREAMIN ’N’ BLEEDING ist ein Album, das nicht schreit, um gehört zu werden. Es blutet, um zu überleben.


Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.

Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

teilen
mailen
teilen
Die 500 besten Metal-Alben (29): Linkin Park HYBRID THEORY

METAL HAMMER hat die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten gewählt – mit einer fast 100-köpfigen Jury. In die Liste geschafft haben es Veröffentlichungen von 1970 bis 2023. Heute stellen wir daraus vor: Platz 29: HYBRID THEORY von Linkin Park (2000) HYBRID THEORY erschien am 24. Oktober 2000 in den Vereinigten Staaten, in Europa erfolgte die Veröffentlichung im Februar 2001. Nach den Erfahrungen der Neunziger und dem Erfolg von Bands wie Limp Bizkit oder Korn gilt die Fusion von Metal und Hip-Hop längst nicht mehr als Sakrileg. Dies nutzen die just bei Warner Music unter Vertrag genommenen Kalifornier Hybrid Theory (vormals…
Weiterlesen
Zur Startseite