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BeerdigungsLäuten UnTot: Todesmetallisches Osterfest

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Bereits zu Weihnachten 2018 erregte das Glockenspiel von Davit Drambyan großes Aufsehen, als sein Video zum AC/DC-Klassiker ‘Hells Bells’ nicht nur Metal-Fans begeisterte.

Sein aktuellstes Video, und wir haben wahrlich darauf gewartet, zeigt Drambyan, wie er ‘For Whom The Bell Tolls’ von Metallica auf dem Carillon umsetzt. Herrlich auch die zwei headbangenden Kids!

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Passend zu Ostern kommt „BeerdigungsLäuten UnTot“ (kurz: BLUT). Dabei handelt es sich um ein Death Metal-Album, wobei die übliche Heavy Metal-Band-Besetzung um ein Glockenspiel (Carillon) erweitert wird. Dieses bildet gleichzeitig das musikalische Herzstück des Albums.

Doppeltes Novum

Genauer wird dabei das größte Glockenspiel Europas, welches sich im Roten Turm in Halle/Saale befindet, zum zentralen musikalischen Element. Das Album wird in zweierlei Hinsicht ein Novum. Erstens wird es sich dabei um das erste Death Metal-Album der Musikgeschichte handeln, in welchem das Carillon als integrierter Bestandteil einer Metal-Band in vollem Umfang und kontinuierlich zum Einsatz kommt.

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Und zweitens wird es überhaupt das erste Album sein, in welchem das größte Glockenspiel Europas zu hören sein wird. Wie es sich für Death Metal gehört, befasst sich das Album thematisch mit Tod, Hölle, Revolte (in der Hölle) und Ausbruch (aus dieser) mit anschließender Wiedergeburt. Im Unterschied zu sonst zumeist düsterer Death Metal-Stimmung ist dieses Album jedoch lebensbejahend ausgerichtet.

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Die Intention, das Album zu Ostern – dem Fest der Wiedergeburt – zu veröffentlichen, hat die Bewandtnis, dass dieses Album von der Thematik her aggressiv anti-satanistisch gehalten ist und den Gang durch die Hölle mit deren Überwindung darstellt. Ein gewisser Anteil an Humor soll beim Zuhörer vielmehr ein Lächeln als Schwermut hervorbringen.

Den Anfang des Albums bildet zum Beispiel eine Bearbeitung des berühmtenBeerdigungsmarschs von F. Chopin, verbunden mit der Bitte an zehn große Komponisten der Vergangenheit, sich wegen der „Verunstaltung“ der klassischen Musik nicht im Grabe umzudrehen. Ferner gibt es eine Textzeile aus dem Song ‘Demolished Hell’ („Zerstörte Hölle“). „Sieh nur, die Hölle ist weg! Sogar die bizarren bestialischen Dämonen sehen etwas besser aus, – höflich und vornehm“ (Originalzeile in englischer Sprache lautet „Jesus Christ, Hell is gone! Look, even the bizarre beastly demons look a little better: polite and gentle“).

Metal, Tod und Teufel

Stilistisch kann man das Album wohl am ehesten dem Bereich des Technical Death Metal, vielleicht auch dem Melodic Death Metal mit dezenten Einflüssen des Nintendocore zuordnen. Außerdem sind folkloristische Einflüsse, insbesondere aus dem orientalischen Raum, dem Balkan-Ska und dem Flamenco erkennbar.

Für entdeckungsfreudige Metal-Fans sind in den Songs textuelle und thematische Bezüge zu anderen bedeutenden Bands und Alben des Metal versteckt. So ist das Abschlusslied des Albums ‘Countdown To Reincarnation’ eine Art musikalische und ideologische Antwort auf ‘Countdown To Extinction’ von Megadeth. In dem Lied ‘667 (Overcoming Of Evil)’ wird die Glocke für ihren Beitrag gepriesen, die Zahl des Teufels 666 zu überwinden. Dabei ist die Textzeile „Hold your key on the threshold“ eine Anspielung auf die ersten Alben der Band Nocturnus, die für Davit Drambyan prägend war in der Art, wie sie zum ersten Mal ambiente Keyboardsounds im Death Metal einsetzte.

Seht hier einen Teaser von BEERDIGUNGSLÄUTEN UNTOT von Davit Drambyan:

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Thomas Sonder schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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