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Butcher Babies: Carla Harvey fühlte sich rausgedrängt

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Carla Harvey stieg 2024 bei Butcher Babies aus — offiziell, um sich auf ihre Karriere als Trauerbegleiterin zu konzentrieren. Doch wie die Sängerin in einem aktuellen Interview bei AL.com offenbart, war die Situation doch nicht ganz eindeutig. So hatte die 49-Jährige tatsächlich das Gefühl, dass man sie aus der Band drängt.

Antreibender Gatte

Konkret gestaltete sich die Lage wie folgt: „Eine Tournee konnte ich nicht mitmachen [im Herbst 2023 — Anm.d.A.], weil ich eine ernste Operation am Auge hatte. Also haben sie eine Tour ohne mich gespielt. Danach waren sie dann so drauf: ‚Wir machen jetzt die Band alleine.‘ Wenn man sein Herz und seine Seele für so lange Zeit in etwas steckt und irgendwie hinausgedrängt wird, hat man einen Moment, in dem man sich denkt: ‚Ich kann es entweder sein lassen und nichts anderes tun. Oder ich werde mir von niemandem sagen lassen, wann ich damit fertig bin, das zu tun, was ich tue.‘“

Motivation für ihre neue Formation The Violent Hour bekam die einstige Butcher Babies-Frontfrau vor allem von ihrem Ehemann Charlie Benante, welcher bei Anthrax und Pantera die Felle verdrischt. „Er meinte: ‚Nein, raus aus dem Bett. Scheiß drauf. Wir werden ein Album schreiben.‘ Charlies Begeisterung war wirklich entscheidend für meine Begeisterung. Er zeigte mir zum Beispiel morgens beim Kaffeetrinken Gitarren-Riffs.“

Leben im Wandel

Des Weiteren referierte Carla Harvey noch darüber, dass es heutzutage im Musikgeschäft durchaus nicht falsch ist, zur Sicherheit ein zweites Standbein zu haben, auf das man zurückfallen kann, wenn sich die Sache mit der Musik zerschlägt. „Damit, in einer Band zu sein, hängt sehr viel zusammen — besonders, wenn man älter wird und das Leben sich verändert. Man hat Beziehungen, man hat einen Partner. Ich habe eine Stieftochter — und plötzlich zehn bis zwölf Monate im Jahr unterwegs zu sein, wurde etwas viel zu bewältigen. […] Es gibt einfach so viele Augenblicke im Leben, in denen man wirklich neu bewerten muss, was das Beste für einen ist. Das Leben verändert sich.

Ein Punkt an der Unterhaltungs- und Musikindustrie: Sie ist nicht mehr dieselbe für Musiker wie vor zehn oder zwanzig Jahren. Mein Ehemann ist in einer legendären Band. Sie müssen sich niemals darum sorgen, einen richtigen Job zu finden. Niemals. Aber die Größe meiner Bands? Da regnet es kein Geld. Man verdient kein lebenswertes Gehalt, außer man ist zwölf Monate im Jahr auf Tour. Sonst kann man nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten. Daher hatte ich immer andere Jobs — sei es Bilder machen für Leute oder nebenher trauernde Menschen zu begleiten. Das ist eine Arbeit, die ich während meiner Karriere in der Musik aufrechterhalten konnte — sowohl aus Notwendigkeit als auch aus Leidenschaft.“


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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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