Charly Hübner: Rock’n’Roll in Hullerbusch

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Das komplette Interview mit Charly Hübner findet ihr in der METAL HAMMER-Januarausgabe 2022, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Mit dem Buch ‘Charly Hübner über Motörhead oder Warum ich James Last dankbar sein sollte’ beweist der bekennende Rock- und Metal-Fan auch schriftstellerisches Talent. Doch damit des Mimen-Musik-Crossovers nicht genug: Demnächst wird er auch als Darsteller und federführender Produzent in einer TV-Serie über das Wacken-Festival zu sehen sein.

METAL HAMMER: Du beschreibst in dem Buch, dass dein Motörhead-Erweckungserlebnis über ein Mixtape mit dem Song ‘The Hammer’ erfolgte. Gab es Jahre später noch mal einen Song, der eine ähnlich lebensverändernde Wirkung bei dir entfacht hat?

Charly Hübner: ‘I Don’t Believe A Word’. Das ist fast eine Ableitung von dem, was die Grunger Anfang der Neunziger gemacht haben. Lemmy hat oft und gut über Kurt Cobain gesprochen, auch über dessen Gitarren-Sound, der etwas Strahlendes hat. Der Song hat mich damals beim dritten Mal Hören echt erwischt. Es gibt den Vorwurf bei Motörhead, es wäre immer das gleiche. Was nicht stimmt, wenn man sich mit ihnen auskennt. ‘I Don’t Believe A Word’ oder die Ballade ‘1916’, bei der er so fragil singt, fand ich großartig. Oder ‘Till The End’ und ‘Whorehouse Blues’ auf den letzten Alben. Das sind großartige Blues-Balladen, die mit Metal, Punk oder Core nichts zu tun haben. Man merkt, dass er da am Ende hinwollte. Immer schon.

MH: Du solltest Lemmy ursprünglich für den NDR beim denkwürdigen Wacken Open Air 2013 interviewen. Das war das Jahr, als Lemmy aus gesundheitlichen Gründen seinen dortigen Auftritt abbrechen musste. Zum Interview kam es entsprechend auch nicht. Weiß du noch, was deine Eröffnungsfrage gewesen wäre?

CH: Wir wollten auf jeden Fall nicht wie Journalisten auftreten, sondern es in freier Form führen. Wir haben dann mit Mikkey gesprochen, was auch sehr lustig war.

MH: Im Buch nutzt du die Gelegenheit, das nachzuholen, indem du eine fiktive Unterhaltung mit Lemmy ersonnen hast. Du vertraust ihm darin unter anderem an, dass dich die Beatles kaltlassen…

CH: Wenn man die Musik miteinander vergleicht, denkt man bei Motörhead nicht an die Beatles. Eher noch an die Stones. Aber über die hat er oft nicht so gut geredet. Ihm ging es ums Proletariat, um die Jungs von unten. Mir waren die Beatles immer zu soft und zu kindlich, das ist bei mir nie angekommen. Meine Frau und viele Freunde sind totale Beatles-Fans. Da war das Buch nun die Gelegenheit, sich von einer anderen Perspektive zu nähern. Die Beatles waren zu ihrer Zeit eben schneller als Rock’n’Roll, und die Musik war härter als Jazz. Als mir das klar wurde, fiel mir auf, dass Lemmy fast das gleiche Prinzip für seine Musik übernommen hat: Zwanzig Jahre nach den Beatles mussten sie schneller als die Punker und lauter als all die sauberen Metaller sein.

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MH: Noch mal zurück zum Wacken, ein Festival, das eng mit Motörhead verbunden war und ist. Es wurde bereits vermeldet, dass du eine TV-Serie über Wacken planst…

CH: ‘The Legend Of Wacken’, ja. Es gibt dabei gewisse Geschichten, die sind verbürgt, aber wir werden auch Geschichten erfinden. Sonst kommen meine Autoren gar nicht in solch einen epischen Moment rein, in dem wir etwas von der Zeit damals erzählen: Endachtziger, CDU, Helmut Kohl, Wiedervereinigung. Der Schwäbisch Hall-Bausparvertrag ist das Wichtigste der Mittelstandsgesellschaft. Und alles Dionysische, der Hedonismus, soll nur im Rahmen von Karnevalstagen und Betriebsfesten stattfinden. Das Festival ist der indirekte Ausbruch daraus. Das ist eine herrliche Geschichte. Letzte Woche haben die Autoren die Arbeit aufgenommen.

Das komplette Interview mit Charly Hübner findet ihr in der METAL HAMMER-Januarausgabe 2022, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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