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Dark Age: Interview mit Martin Reichert zu ACEDIA

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ACEDIA heißt zu Deutsch „Trägheit des Herzens“. Dass Dark Age nun aber faul oder träge seien, kann man ihnen wirklich nicht nachsagen, denn in nur knapp eineinhalb Jahren hat die Band den Nachfolger zu MINUS EXITUS (2008) zusammengezimmert. Dass es so schnell ging, sei ganz einfach, wie Keyboarder Martin Reichert erzählt: „Wir hatten einfach Bock, schnell nachzulegen und nicht wieder vier Jahre zu warten.“ Außerdem war man durch die guten Reaktionen auf MINUS EXITUS deutlich motiviert und verzichtete auch gleich noch auf eine Tour zum Album, die nun aber auf jeden Fall folgen soll. Die Zukunft kennt erstmal nur Eines für Dark Age: „Touren, touren, touren. Wir wollen uns jetzt darauf konzentrieren, das Album so gut wie möglich zu promoten. Wir hoffen, dass neben einer Europa-Tour und diversen Festival-Auftritten im nächsten Jahr auch Touren in Amerika und Japan zustande kommen.“

Neben dem Album ging auch die Titel-Findung relativ schnell – Sänger Eike Freese hatte ihn zügig zur Hand, als er den Cover-Entwurf von Niklas Sundin (Dark Tranquillity) sah. „Der Titel umfasst ganz treffend die Thematik der Lyrics, die sich mit dem Zustand der heutigen Gesellschaft auseinandersetzen,“ erklärt der Keyboarder. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum ACEDIA so düster ausgefallen ist. Es bezieht sich schließlich auf die unschöne Realität in der heutigen Zeit. „Die Welt als solche ist (leider) ein enormer Einfluss für uns. Eike greift in seinen Texten gerne persönliche und gesellschaftliche Probleme auf und reflektiert sie auf seine Art und Weise. So befasst sich beispielsweise ‘10 Steps To Nausea’ mit der menschlichen Heuchelei, geschäftliche Interessen trotz Antipathien weiterzuverfolgen. Als Ganzes ist ACEDIA der Soundtrack für eine Reise durch einen kranken und düsteren Alptraum, der dich an die dunkelsten Ecken deiner Seele führt und in dem du immer neue Dinge entdeckst. Sobald du es geschafft hast aufzuwachen, willst du direkt wieder in diesem Traum zurück.“

Was musikalisch auf ACEDIA besonders anspricht, ist der Abwechslungsreichtum und die verstärkten elektronischen Elemente. Diese waren Anfangs gar nicht so geplant und entwickelten sich eher spontan. „Wir haben immer viel Spaß daran, neue Sachen auszuprobieren. Im Studio haben wir uns bewusst viel Zeit gelassen, um an den elektronischen Parts zu arbeiten und jetzt fühlen sich die Songs einfach richtig an..“ Ein weiteres erfolgreiches Experiment ist der Genre-untypische Gast-Sänger auf ‘Vampyrez’ – dort ist Kai Hansen (Gamma Ray) zu hören. „Eike hatte für diesen Song richtigen Heavy Metal Gesang im Kopf gehabt. Wir kennen Kai schon länger und so fragte Eike ihn einfach. Kai hatte sofort Bock, groß überzeugen mussten wir ihn nicht.“

Genauso verbunden wie zu alten Bekannten sind Dark Age aber auch zu ihrer Heimat, machten die aktuellen Band-Bilder gleich in der Gegend und verbinden mit einem Bild – vor einer heimischen Seebrücke – sogar noch einen Hintergedanken: „Wir fanden das Motiv als solches sehr atmosphärisch. Für uns symbolisiert es Aufbruchstimmung zu neuen Horizonten, was man ein wenig für unseren eingeschlagenen musikalischen Weg nehmen kann.“ Ob es der richtigdare Weg ist, wird die Zukunft zeigen, doch momentan spricht alles dafür.

 

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