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Donots: HAMMER Geschichte(n) mit Ingo Knollmann, Teil 2

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Lest folgend den zweiten Teil von Donots-Ingo Selbstversuchen mit HAMMER Schnaps.

Schluck 6. Carcass „Heartwork“.

Okay, wir DONOTS sind nicht gerade Shot-Trinker. Eigentlich gibt’s nach jeder Show Gin Tonic mit Gurke. Aber auch das Hammer-Destillat nagt extrem sinnvoll an der Hirnrinde. Ich nicke gerade wieder anerkennend und beeindruckt, wie filigran und gleichzeitig in die Fresse guter Death Metal und Grindcore sein kann. „Heartwork“ ist das perfekte Beispiel.

Und sofort klingt Metal in meinen Ohren, als könne man mithilfe eines Youtube-Tutorials und eines Skalpells einen Crash Course in Brain Surgery am eigenen Körper klarmachen, wenn man mit dem Instrument nur weit genug ausholt.

Schluck 7. Metallica „The Call Of Kthulu“.

Ein Glück hab ich mich gegen besagte Selbst-Operation entschieden, denn sonst hätte ich wahrscheinlich (Alter, wie kompliziert das Wort „wahrscheinlich“ zu schreiben ist, wenn sieben HAMMER-Schnäpse im Mann sind!) den kompletten Song lang darauf gewartet, dass endlich der Gesang einsetzt. Metallica sind immer noch meine liebste Metal-Band aller Zeiten und das „Creeping Death“-Intro war für lange lange Zeit unser finales Zitat, wenn wir eine DONOTS-Show beendet haben.

Ich mochte immer den Gedanken, dass eine Band gleichzeitig mit einem Fuß mitten in der Szene und gleichwohl im Mainstream stehen kann, und wir DONOTS halten das ähnlich. Nur unser Schlagzeuger Eike spielt lieber, statt Interviews zu geben wie Lars. Metal muss eben immer so klingen, als würde Dänemark niemals Wimbledon gewinnen, weil der angehende Favorit nicht mehr zum Training kommt, weil er ein Faible für NWOBHM und 24 Stunden Podcasts hat.

Schluck 8. Anthrax „Caught In A Mosh“.

Okay, den Song hab ich jetzt nach dem achten HAMMER-HAMMER jetzt direkt zwei mal laufen lassen. Verdammt, jetzt hab ich jetzt schon zwei mal in einem Satz geschrieben… Dieses Intro hat unser Metallica-Outro vor ein paar Jahren abgelöst, und das macht schon auch irgendwie Sinn: Anthrax waren für mich immer schon die Punker unter den Metallern.

Der Gestus war viel mehr Kippe rauchen, Mad-Hefte lesen, Hinterhof mit Basketball-Korb, weniger verwunschenes Schloss und wenn man sich die Krone aufsetzt, verwandelt man sich in einen Geist und Pflanzententakel überwuchern ein ganzes verwunschenes Königreich. Ich mochte ehrlich gesagt John Bush ein wenig mehr am Gesang, aber es macht immer noch Spaß, Belladonna mit seinem 80er Gestus auf der Bühne zu sehen.

Metal muss nämlich so klingen, als könne man jederzeit wieder zum alten Sänger zurückkehren, wenn der nur jederzeit seinen Indianerschmuck mit auf Tour nimmt. Kacke, jetzt hab ich jetzt jederzeit zweimal geschrieben. Und jetzt auch.

Schluck 9. Cannibal Corpse „Heads Shoveled Off“.

Kennt Ihr diese Szene aus dem ersten Indiana Jones Film, wo am Ende dem Bösewicht das Gesicht schmilzt? So in etwa müssen sich meine Nachbarn gerade fühlen, weil die Stereoanlage nach Schluck neun, ach, kein Bock mehr, lange zu schreiben. Metal muss klingen, als würde eine Fledermaus in einem abgehackten Kopf wohnen, aus dem Resthals herausgucken und grunzen mit dem Sound einer Klospülung aus einer Paralleldimension. Der verdammte Schnaps kriegt 10/10 Punkten für Klassenziel erreicht.

Kreator „Hail To The Hordes“

Mille ist der ALLERBESTE!!! Der Schnaps auch. Alle anderen sollen großräumig die Schnauze halten. Außer Tom Araya. Und Mille. Und der HAMMER-Fusel. Sonst alle Schnauze halten. So muss Metal klingen. Ach so, Schluck 10 übrigens.

Letzter Schluck. Slayer. Jeder Song.

SLAAAAAAYYYYEEERRRRRR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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