Duff McKagan: Über Hehlerware und miese Drumkits hin zum Fender Bass

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Bei der jährlich im Januar in Anaheim, Kalifornien, stattfindenden NAMM, einer der weltweit größten Musikmessen, wurde Guns N‘ Roses-Bassist Duff McKagan zu einem Bass-Talk mit Fender geladen. Lest hier Auszüge, das komplette Video findet ihr weiter unten.

McKagan erzählt von seiner Kindheit und davon, wie er überhaupt zum Bassspielen kam: „Mein älterer Bruder Bruce brachte mir bei, ‘Birthday’ von den Beatles zu spielen, das auf der Blues-Tonleiter in Dur basiert. Mehr wusste ich nicht über Noten, aber damit kommt man lange durch. Als Bruce von zu Hause auszog, war ich 13. Ich kaufte mir einen Gibson EBO Bass von dem Geld, das ich durch Zeitungsaustragen der Seattle Times verdient hatte. Das Teil kostete 125$ und ich bin sicher, dass es sich um ein gestohlenes Instrument handelte.

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Etwas später bekam ich eine Gitarre, und eigentlich war ich auch Schlagzeuger damals. Ich spielte auf den Drums eines Kumpels, und mit circa 17 konnte ich mir mein eigenes Drumkit leisten. Somit besaß ich einen Bass, eine Gitarre und ein Schlagzeug.“ Freie Auswahl also (noch) für den jungen Duff, der danach Seattle verließ und sein Glück in Los Angeles versuchte – was er auch fand, wie man heute weiß.

„Ich verkaufte mein beschissenes Drumkit und hatte noch ein bisschen Erspartes übrig. Wo die Gibson EBO abgeblieben ist, weiß ich nicht mehr… Ich hatte einen Yamaha Bass und eine B.C. Rich double-cutaway Gitarre und fuhr runter nach Los Angeles. Die Sechssaitige brachte ich mehrfach ins Pfandhaus, um mich über Wasser zu halten.

Opfer der Umstände

Doch dummerweise stellte sich irgendwann heraus, dass die B.C. Rich vor mehreren Jahren in L.A. gestohlen worden war, als kamen die Cops in meine Wohnung und nahmen das Teil mit. Somit blieb mir nur noch der Bass. Zu jener Zeit lernte ich Slash über eine Anzeige im Recycler kennen. Da ich nichts anderes hatte, musste ich bei Guns N‘ Roses wohl oder übel Bass spielen. Aber wie man weiß, ist alles perfekt gelaufen.“

Es war aber nicht einfach, zu seinem eigenen Sound zu finden, so McKagan: „Ich musste meinen Platz finden zwischen Izzy Stradlins dünnerer Gitarre, dem Kick And Snare von Steven Adler und Slashs fetterer, alles umfassenden Gitarre sowie dem Gesang. Es ist wirklich enorm wichtig, als Bassspieler seinen klanglichen Raum zu finden… und sich darin wohl zu fühlen, ihn zu dominieren. Man darf niemand anderen in der Band übertönen wollen, und auch gleichzeitig nicht vom Schlagzeuger geschluckt werden. Man muss den ganzen Scheiß zusammenkneten.“

Auch war es ein langer Weg, bis McKagan endlich seinen Fender-Bass besaß: „Als Bassist will man einen Fender haben. Doch mir fehlte das Geld dafür. Zum Glück lief es gut mit Guns N‘ Roses, wir spielten mehr und mehr Konzerte in Los Angeles und es kamen stets mehr Leute. Auch Label-Agenten waren irgendwann bei unseren Gigs, und bald darauf hatten wir unseren Platten-Deal.

Der erste Fender von Duff McKagan

Mit dem Vorschuss des Labels hatten wir endlich Geld für Instrumente, Equipment, Tattoos und alles, was man eben so braucht. Unser Proberaum war hinter dem Guitar Center auf dem Sunset Boulevard in Hollywood. Wir mussten also nur um die Ecke gehen, um all die Dinge zu sehen, die wir uns nicht leisten konnten. Der Japanese Fender Jazz Special, ein wundervoll klingendes, weißes Instrument mit schwarzem Hals, war mein Traum-Bass.

Slash und ich gingen zur Bank und wollten unseren Scheck einlösen, doch der Angestellte dachte, wir hätten ihn geklaut und er müsse erst telefonieren… Schlussendlich bekamen wir unsere 30.000 US-Dollar und ich ging direkt ins Guitar Center und kaufte mir das Instrument. Endlich hatte ich meinen Fender Bass. Und dieser Japanese Fender Special Bass war auch der einzige, den ich auf der Appetite-Tour gespielt habe.“

Noch 2019 soll McKagans zweites Soloalbum erscheinen. Nach BELIEVE IN ME (1993) und seiner Mitwirkung bei Velvet Revolver veröffentlichte er unter dem Banner Duff McKagan’s Loaded zwei Alben und eine EP. Seit 2016 ist er wieder bei Guns N‘ Roses.

Seht hier das Interview mit Duff McKagan auf der NAMM 2019:

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(mit Dank an blabbermouth.net für die Transkription)

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