Ghost: Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Band

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Ghost feiern derzeit mit ihrem neuen Studiowerk SKELETÁ sowie der zugehörigen Hallentournee große Erfolge. Nun bekommen Bandmastermind Tobias Forge und Co. allerdings ein wenig Gegenwind. Denn einem Besucher des Konzerts in Berlin am 7. Mai 2025 ist etwas aufgefallen. So hat die Gruppe bei einem Bühnen-Artwork offenbar Bilder, Symbole und Codes benutzt (siehe unten), welche auch von den Nazis verwendet wurden, um Juden herabzuwürdigen.

„An Ghost, Lead-Sänger Tobias Forge und Tourneeveranstalter Live Nation Entertainment: Gestern waren wir zu Besuch auf dem Konzert der ‚Skeletour 2025’ in Berlin. Beim Song ‘Rats’ (wenn unsere Erinnerungen stimmen) [es war tatsächlich ‘Mummy Dust’ — Anm.d.R.] wurde eine riesige animierte Illustration als Bühnenhintergrund verwendet. Auf ihr zu sehen ein spinnenartiges Wesen mit menschlichem Kopf und großer Nase, die mehrere Zahnräder bewegt, bis alles von einer riesigen Krake umschlungen wird. Zeitgleich wurden Geldscheinen nachempfundene Flyer ins Publikum geworfen.

Zufall? Versehen?

Zahnräder, Kraken, Geldscheine, Männer mit auffällig großen Nasen, nicht selten als Parasiten, Spinnen, Ratten oder Schweine entfremdet, die alles an sich reißen, oder wie hier Zahnräder bedienen, sind klassische antisemitische Codes, die ähnlich illustriert wie im Bühnenbild zur Zeit des Nationalsozialismus verwendet wurden, um jüdische Menschen zu entmenschlichen. In dieser Bilddichte gehen wir nicht davon aus, dass es sich hierbei um einen Zufall oder ein Versehen handelt, sondern dass bewusst antisemitische Botschaften gesendet werden wollten.

Wir haben das Konzert direkt nach diesen Bildern verlassen und fragen uns, wie derlei Botschaften auf einer Welttournee ohne Aufschrei verbreitet werden können, und wieso Medien, Künstler:innen, Kolleg:innen und Veranstalter:innen hier nicht kritisch hinschauen und gegebenenfalls eingreifen. Leider machte das Handyverbot (Telefone waren in der Location in nicht zu öffnende Taschen verstaut) ein Fotografieren oder Abfilmen der entsprechenden Sequenzen unmöglich. Auch das gibt dem Sachverhalt einen weiteren bitteren Beigeschmack. Wir würden uns von den Verantwortlichen eine Stellungnahme wünschen und bitten Medien hier ebenfalls zu recherchieren.“

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Auch wenn die Beobachtung hinsichtlich der antisemitischen Codes stimmen mag, erscheint es doch als sehr unwahrscheinlich, dass Ghost-Chef Tobias Forge sie absichtlich eingesetzt hat. Man dürfte davon ausgehen können, dass der Formation diese konkrete Symbolik schlicht und einfach nicht bewusst war.

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Ghost: Neuer Song ‘Umbra’ geht um den Beischlaf

Ghost-Chef Tobias Forge hat das Thema der Zweisamkeit noch nie gemieden — siehe ‘Satanized’, die erste Single aus dem kommenden neuen Album SKELETÁ. Wie der Schwede nun im Interview mit dem britischen Rolling Stone offenbart, dreht sich ein Track auf SKELETÁ sogar ausdrücklich um Sex. Positiver Höhepunkt "Das Lied ‘Umbra’ auf dem Album wurde erst ziemlich spät im Prozess geschrieben", erzählt der Ghost-Imperator. "Es wurde eigens zum Zweck der Dramaturgie auf der Platte erstellt. Zu diesem Zeitpunkt war klar, wo wir anfangen und aufhören würden. Es gab einen Song namens ‘Excelsis’, der die Scheibe beschließen sollte. Doch ‘Excelsis’ ist eher…
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