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Hollywood Undead-Interview: Kalifornische Träume

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Im METAL HAMMER-Interview sprechen J-DOG, JOHNNY 3 TEARS und CHARLIE SCENE von Hollywood Undead über die kommende Platte, ihre neuen Masken, den Tod von Chester Bennington und noch so einiges mehr.

Auch für das neue Album V habt ihr wieder eure Masken variiert, dennoch tragt ihr sie nicht während ihr im Video zur neuen Single ‚California Dreaming‘ performt. Wollt ihr von mehr Leuten auf der Straße erkannt werden?

J-Dog: Nein, wir wollen eigentlich gar nicht erkannt werden. Es ist nur so, dass du nicht immer und immer wieder das gleiche machen willst, wenn du in einer Band spielst. Dieses Mal haben wir sogar drei verschiedene Masken pro Person, also insgesamt 15, wir wollten sie nur nicht schon wieder im Video tragen.

Johnny 3 Tears: Es ist uns wichtig, dass unsere Videos nicht so sehr ineinander übergehen. Um mehr als etwas Abwechslung ging es dabei nicht.

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Ich würde sagen, dass euer Stil sich seit der letzten Platte DAY OF THE DEAD von 2015 nicht wirklich verändert hat. Würdet ihr mir da aus der Künstlerperspektive widersprechen?

Johnny 3 Tears: Wir sind eben dieselbe Band. Ich meine, wir haben die Grenzen ausgelotet – da sind definitiv Sachen auf dem Album, die auf keiner anderen Scheibe sind – aber wir sind immer noch dieselben und versuchen nicht, wie irgendjemand anders zu klingen.

J-Dog: Wenn du solange in einer Band bist, ist es sehr schwierig, sich weiter zu entwickeln, ohne seinen Sound zu verlieren. Ich denke, wir verändern unseren Sound von Album zu Album jedes Mal ein wenig, aber eben nicht zu sehr. Wenn du zehn Jahre lang die gleiche Scheibe machst, verlieren die Leute irgendwann das Interesse, und du als Künstler ebenfalls.

Im Track ‘Black Cadillac‘ ist ein Gastauftritt von B-Real von Cypress Hill – wie kam die Kollaboration zustande und wie ging sie vonstatten?

Charlie Scene: Wir sind mit Cypress Hill aufgewachsen und wir hatten noch nie ein Feature auf einem unserer Alben. Das haben wir uns immer aufgehoben für jemanden, den wir wirklich bewundern. Wir hatten einige Zeit vorher mal ein Interview mit ihm gemacht und er war immer ziemlich cool zu uns, außerdem hatten wir einen Song, der unserer Meinung nach perfekt für ihn war. Dementsprechend haben ihn also einfach gefragt, ob er interessiert wäre, und das war sofort der Fall. Das Ergebnis spricht für sich: ‘Black Cadillac’ ist super geworden! Im Vergleich zu B-Reals Strophe wirken die von den Anderen echt armselig – muss echt peinlich für sie sein! (lacht)

Johnny 3 Tears: Nein, im Ernst, es war cool und wir waren total aufgeregt deswegen. Es hat sich alles ganz organisch ergeben, wie Charlie schon gesagt hat – wir sehen seit unserer Kindheit zu ihm auf, deshalb war es super surreal und fantastisch… außer natürlich, dass sein Part so gut ist, dass ich schlecht dastehe. Das nervt! (lacht)

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Welche Titel auf V sind eure Favoriten und aus welchen Gründen?

J-Dog: Auf diese Frage wirst du fünf verschiedene Antworten von uns bekommen. Es ändert sich auch immer wieder… momentan mag ich ‘California Dreaming‘ total – auch deshalb, weil wir gerade erst das Video dazu gemacht haben und ich ihn so oft gehört habe.

Johnny 3 Tears: Ja, bei mir ändert sich das auch die ganze Zeit. Wir haben die Aufnahmen vor etwa drei Monaten beendet und seitdem hatte ich verschiedene Lieblinge: ‘Your Life‘, ‘Broken Record‘, ‘Renegade’… da gibt es einige, die ich echt liebe. Meiner Meinung nach ist das Album insgesamt einfach ziemlich, ziemlich gut!

Charlie Scene: Ja, sehe ich auch so. ‘Broken Record‘, ‘Bad Moon‘ und ‘California Dreaming’… (an dieser Stelle wird Charlie Scene von Johnny 3 Tears unterbrochen, der in sein Mikrofon furzt. Es folgen Gelächter und ausgiebige Entschuldigungen sowie das Angebot, uns ein neues zu kaufen – Anm. d. A.)

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Ihr werdet musikalisch oft mit Linkin Park in Verbindung gebracht. Hat euch der Suizid Chester Benningtons persönlich getroffen?

Johnny 3 Tears: Ich denke, das macht jeden auf irgendeine Weise betroffen. Jedes Mal, wenn jemand so verzweifelt ist, dass er sich das Leben nimmt, berührt mich das – egal ob es ein Musiker ist oder jemand, den ich nicht kenne. Da trenne ich nicht zwischen ihm und irgendjemandem auf der Straße. Ich versuche immer, sowas zu verstehen, bin aber einfach nicht dazu in der Lage. Der Unterschied in seinem Fall ist lediglich, dass er auch Musiker war, was dich dein eigenes Leben überdenken lässt.

J-Dog: Nachdem es passiert ist, hat Johnny mir gesagt, dass es beängstigend ist, wenn jemand wie Chester Bennington so etwas tut, der alles hat, was wir uns wünschen – Geld, Erfolg, Bewunderung von allen Seiten… er ist jemand, zu dem wir aufschauen. Die Tatsache, dass so jemand Suizid begangen hat, lässt einen irgendwie die eigene Realität in Frage stellen.

Johnny 3 Tears: Exakt. Du überlegst, ob du wirklich für die richtigen Dinge arbeitest. Ich bin folgender Meinung: Wenn du jetzt nicht glücklich bist, kann das nichts Materielles auf der Welt ändern. (An dieser Stelle hält er kurz inne, versinkt in Gedanken und wird reumütig – Anm. d. A.) Nochmals Entschuldigung wegen des Furzes.

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Warum ist Da Kurlzz nicht mehr Teil von Hollywood Undead?

Charlie Scene: Er hatte einfach keine Lust mehr auf die Rock’n’Roll-Schiene und will musikalisch in eine andere Richtung gehen. Es gibt absolut kein böses Blut zwischen uns.

Fühlt ihr euch eher der Hip-Hop- oder der Metal-Szene zugehörig?

J-Dog: Definitiv der Metal-Szene! Der Hip-Hop, der momentan populär ist, gibt uns gar nichts. Wir hören generell mehr Rock und Metal. Unsere Konzerte haben ja auch viel mehr von einer Metal- als von einer Hip-Hop-Show.

Johnny 3 Tears: Der Rap, den wir hören, ist 15 Jahre alt. Ich habe schon ewig keine gute neue Hip-Hop-Platte mehr gehört, wohingegen es viele neue Metal-Bands gibt, die ich mag. Meiner Meinung nach ist der Metal immer besser geworden – die Hip-Hop-Szene hingegen ist für mich qualitativ gestorben!

J-Dog: Auch, wenn wir Party machen, suchen wir nie nach Hip-Hop-Schuppen, immer nur nach Rock-Clubs. Das ist halt einfach mehr unser Ding!

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Welche Pläne habt ihr für die nahe und ferne Zukunft?

Johnny 3 Tears: Zunächst werden wir noch ein paar neue Songs veröffentlichen – am 27. Oktober erscheint dann das Album und direkt im Anschluss wird ausgiebig live gespielt. Dieses Jahr steht noch eine große US-Tour an, Anfang nächsten Jahres kommen wir dann wieder nach Europa. Wir versuchen einfach, die neue Platte bestmöglich zu promoten. Auf lange Sicht? Weniger Ballaststoffe essen und weniger furzen.

Charlie Scene: Ja, es ist echt ekelhaft. Ich hoffe auch, dass er das reduziert. Mehr eigentlich nicht.

Johnny 3 Tears: Nein, auf lange Sicht sehe ich uns noch mehr Platten machen, mehr live spielen und einfach weiter das tun, was wir eben tun. Die Zukunft groß zu planen ergibt keinen Sinn – wer weiß, ob wir in fünf Jahren überhaupt noch hier sind? Sieh dir an, was mit den Dinosauriern passiert ist. (lacht)

Die METAL HAMMER November-Ausgabe 2017: Till Lindemann, Metallica, Trivium, Samael u.v.a.

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Weltfrauentag: The Gems und Cobra Spell im Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des Musikvideos der The Gems-Single ‘Queens’ (PHOENIX) und des Weltfrauentags (8. März) haben wir uns mit Sängerin Guernica Mancini und Cobra Spell-Gitarristin Sonia Anubis für ein Gespräch zusammengesetzt. Die Themen: die Hürden, die es für Frauen in der Metal-Szene noch immer zu überwinden gilt, wie starke Frauenbilder seit Jahrzehnten kolportierte Männlichkeitsideale erschüttern und wie sie ihre eignen Rollen sehen. METAL HAMMER: Passend zum Weltfrauentag ist am 5. März das Musikvideo zum Song ‘Queens’ von The Gems erschienen. Viele bekannte weibliche Gesichter aus der Rock- und Metal-Szene sind daran beteiligt. Nach welchen Kriterien habt ihr die Mitwirkenden ausgewählt? Guernica Mancini: Eine ganze Reihe…
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