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Imagine Dragons: Serj Tankian legt nach

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Nach der Kritik von Serj Tankian an Imagine Dragons für ihr Konzert in Aserbaidschan (metal-hammer.de berichtete) hatte Dan Reynolds zuletzt das Gegenargument gebracht, man müsse die Menschen eines Landes und deren Regierungen getrennt voneinander betrachten und bewerten. Der System Of A Down-Frontmann kann das so jedoch nicht stehenlassen.

Moralische Farce

„Ich glaube nicht daran, unseren Fans wegen der Taten ihrer Anführer und ihrer Regierungen etwas vorzuenthalten“, vertrat der Imagine Dragons-Sänger seine Meinung. „Da gelangt man wirklich schnell auf eine schiefe Ebene, finde ich. Wenn man damit anfängt — es gibt schließlich überall auf der ganzen Welt korrupte Anführer und Kriegstreiber –, wo zieht man dann die Grenze?“ Wie von METAL HAMMER prognostiziert, sieht Tankian genau dort die Grenze.

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„Bei allem Respekt ziehe ich die Grenze bei ethnischer Säuberung und Völkermord“, stellt Serj unverblümt klar. „Als Imagine Dragons sich entschieden, in Baku zu spielen, hatte Aserbaidschans Diktatur inklusive Unterstützung des Volkes bereits neun Monate lang den Bergkarabach ausgehungert, was laut Luis Moreno Ocampo, dem ehemaligen Strafverfolger des Internationalen Gerichtshof, als Völkermord gilt. Würden sie in Nazi-Deutschland spielen? Warum spielen sie nicht in Russland? Weil es nicht populär ist? Sie unterstützen die Ukraine, aber die Armenier von Arzach?

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Die einzige Schieflage ist die Farce der moralischen Gleichwertigkeiten im Herzen dieser heuchlerischen Attitüde. Ich habe nichts gegen gegen diesen Kerl oder seine Band. Ich hasse nur Künstler, die sich ausnutzen lassen, um völkermörderische Diktaturen reinzuwaschen.“

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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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