Das komplette Interview mit Jinjer findet ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
METAL HAMMER: Schon im Titel klingt eurer fünftes Album DUÉL aggressiver als sein direkter Vorgänger WALLFLOWERS (2021). Was steckt dahinter?
Vladislav Ulasevich: Auf der einen Seite ist es aggressiver, auf der anderen aber auch melancholischer, sogar stellenweise etwas traurig.
Eugene Abdukhanov: Den Leuten fällt es schwer zu verstehen, dass diese Band nie irgendwas im Voraus plant – es passiert einfach. Wenn das Album aggressiver klingt, dann nicht, weil wir es wollten, sondern weil der Flow uns einfach dahingetrieben hat. Es ist das dynamischste Album, das wir je gemacht haben, weil die soften und harten Parts besonders ineinander übergehen.
„Er muss auch instrumental hörbar sein.“
Vlad: Die Musik kommt bei uns zuerst. Wir komponieren so, dass ein Song auch ohne Lyrics funktioniert, interessant klingt. Er muss auch instrumental hörbar sein.Eugene: Auf diesem Album haben aber mindestens drei Songs Strophe-Refrain-Struktur, also einen traditionellen Aufbau – ‘Dark Bile’, ‘Green Serpent’ und ‘Tantrum’. Aber grundsätzlich sind wir keine Band, die solche Lieder schreibt. Wie einfach oder schwer ein Song zu spielen ist, wie kompliziert oder technisch er klingt, ist egal.
MH: Wie schwer ist es für euch, diese Komplexität mit dem Druck wachsender Popularität unter einen Hut zu bringen?
Vlad: Wir wollen mit unseren Ergebnissen hundertprozentig zufrieden sein.
Eugene: Solange ich ein gutes Verhältnis zu unserer Musik habe, ist mir die Meinung anderer egal. Ich bin ein glücklicher Musiker, ich bin glücklich über jede Note, die ich auf diesem Album gespielt habe, und ich schäme mich für nichts. Wir sind uns selbst treu und gehen keine Kompromisse ein, um ein größeres Publikum zu bekommen. Natürlich finden alle es gut, bekannt zu sein oder auf großen Bühnen zu spielen, aber das hat seinen Preis.
„Am Ende muss man unterschiedlich sein.“
Es braucht eine Balance zwischen Kreativität, der künstlerischen Herangehensweise, dem Wert der Musik und Popularität. Ich kritisiere niemanden, der auf etwas anderes setzt als wir – jeder geht seinen Weg. Unserer mag kompliziert sein, auch wenn wir zugegebenermaßen groß sind für die Musik, die wir spielen.Vlad: Es gibt viele Menschen, und man kann nicht für jeden Musik machen.
Eugene: Doch, kann man. Es gibt ja auch McDonald’s als Essen, das jedem schmeckt.
Vlad: Aber auch da sagen genug Leute, dass es scheiße ist.
Eugene: Essen tun sie es trotzdem. Wenige Leute gehen nie zu McDonald’s.
Vlad: Wie dem auch sei. Nehmen wir Bring Me The Horizon – sie versuchen doch, Musik für möglichst alle zu machen. Aber funktionieren tut es trotzdem nicht.
Eugene: Ich will niemanden angreifen, aber ich bleibe bei meinem McDonald’s-Vergleich. Für Bring Me The Horizon gilt dasselbe: Meiner Meinung nach wird jeder, der sie live sieht, der Show etwas abgewinnen können. Und das ist okay, das war ihre Entscheidung. Sie kommen von ganz unten und haben aus einer wirtschaftlichen Perspektive einen großartigen Job gemacht. Ich respektiere das, aber es kann nicht jeder dieselbe Route zum Erfolg nehmen – am Ende muss man unterschiedlich sein. Und auf diesem Weg gibt es immer falsche Erwartungen.
Eigene musikalische Befriedigung
Man kann erwarten, dass ein Affe zu reden anfängt oder ein Eisbär Schach spielt, aber das wird nie passieren. Natürlich erwarten Leute Dinge von uns, und in gewisser Weise wäre es wohl gut, manche Erwartungen zu erfüllen, aber bei anderen wird das nie der Fall sein, weil wir einfach sind, wer wir sind. Klar interessiert uns, was Fans zur Musik sagen, aber am Ende steht unsere eigene musikalische Befriedigung ganz oben. Bis dato hatten wir das Glück, dass sich diese beiden Dinge gedeckt haben. Wir hoffen, dass wir weiterhin keine Kompromisse eingehen müssen, um unsere Fans glücklich zu machen.
Inwiefern sich die Einstellung von Jinjer in den ereignisreichen vergangenen Jahren verschärft hat und wie es um instrumentale Neuerungen auf dem Album steht, lest ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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