Viele Künstler haben in Folge der schrecklichen Terrorakte von Paris ihre Konzerte oder gar ganze Tourneen abgesagt. Egal ob keine 100-prozentige Sicherheit gewährleistet werden konnte oder einfach aus Respekt und Mitgefühl – die Ereignisse im Bataclan-Theater und der daraus resultierende Tod von 89 Menschen während eines Konzerts der Band Eagles of Death Metal haben sicherlich jeden Musiker über die eigenen Shows nachdenken lassen.
Jeden Tag genießen
Im Interview mit dem Kerrang!-Magazin machte Slayer-Gitarrist Kerry King jetzt deutlich, dass es für ihn und seine Bandkollegen niemals eine Option war, verbleibende Termine der aktuellen Europa-Tournee abzusagen.
„Wir sehen das so: Wenn du nachgibst und nach Hause gehst, lässt du die Terroristen gewinnen. Das ist nicht das, was wir tun und nicht das, was wir vermitteln wollen. Ich muss mein Leben leben, jeden Tag glücklich über das sein, was ich tue und nicht meine ganze Zeit damit verbringen, einen Blick über die Schulter nach hinten zu werfen.“
Weiter machen
Bereits im vergangenen Monat hatte sich King in einem Interview mit dem belgischen Journalisten Tom De Smet zu den Geschehnissen in Paris geäußert: „Ich bin überrascht, dass die Terroristen so lange gebraucht haben, um ein Rock-Konzert zum Ziel zu machen, denn sie hassen Rock-Musik. Sie hassen unsere Lebensweise, unsere Freiheit und das wir unser Leben genießen.“ Was passiert sei, ließe jeden zwei Mal darüber nachdenken, ob er sein Leben riskieren möchte, um eine Band zu sehen. Genau das wäre es aber, was die Terroristen erreichen wollen. „Wenn du aufhörst zu Konzerten zu gehen, oder Konzerte zu geben, tust du genau das, was die Terroristen wollen. Es ist wichtig, weiter zu machen und das zu tun, was du tun willst und was du liebst.“
Religiöse Fanatiker
Was in Paris passiert sei, wäre ein Beispiel für den negativen Einfluss organisierter Religionen. „Ich habe viele Songs über den negativen Einfluss organisierter Religionen geschrieben. Ich glaube nicht an das, was der ISIS, ISIL – oder wie auch immer man diese Leute aktuell nennt – glaubt und dafür soll ich sterben. Das ist das dümmste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gehört habe. Seit Jahrhunderten bringen sich die Menschen gegenseitig der Religion wegen um.“