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Lemmy war „der intelligenteste Kerl“, findet Mikkey Dee

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Es ist bekannt, dass Lemmy Kilmister ein schrulliger, integrer und auch störrischer Typ war. Davon weiß auch der aktuelle Scorpions– und ehemalige Motörhead-Schlagzeuger Mikkey ein Lied zu singen. Im Interview bei Get On The Bus sollte sich der Schwede mal wieder an seine Zeit mit dem Ende 2015 verstorbenen Bassisten erinnern. Dabei fügte der Trommler der Persönlichkeit einen weiteren Aspekt hinzu.

Das Wesentliche im Blick

„Lemmy war wahrscheinlich der intelligenteste Kerl, den ich kannte“, urteilt Mikkey. „Ich würde ihn als meinen Vater, Großvater, jüngeren Bruder und sogar manchmal als meine jüngere Schwester beschreiben. Es war so einfach mit ihm umzugehen, weil man bereits wusste, wie er reagieren würde, was es schwer und leicht zugleich machte. […]

Ich war bei den geschäftlichen Angelegenheiten der Band involviert. Diese Sachen kamen zu mir, die Jungs kamen ihrerseits zu mir, ich vermittelte da irgendwie. Und wenn ich Lemmy etwas fragte, wusste ich schon genau, was er sagen würde. Das war manchmal so frustrierend — wenn ich dachte, dass er falsch liegt. Er war so simpel auf eine Art und wollte bei sich selbst, der Musik oder Motörhead keine Kompromisse machen. Deswegen waren wir, was wir waren.

Wir dachten, wir liegen richtig — manchmal lagen wir richtig, manchmal lagen wir falsch. Einmal waren wir in den USA gerade beim Aufnehmen, als wir angeboten bekamen, für eine Show nach Argentinien zu fliegen. Es war ein sehr wichtiges Konzert, weil wir dadurch auf ein paar echt tolle Festivals gekommen wären. Man hat uns eine bestimmte Geldsumme angeboten, und wir haben versucht, unsere Produktion herunterzuskalieren. Man hätte uns dort unten das Schlagzeug und Marshall-Türme zu Verfügung gestellt.

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Wir wären mit so wenig wie möglich geflogen und hätten nicht die ganze Crew aus der ganzen Welt mitgebracht. Ich schlug das Lemmy vor, und er sagte: ‚Auf keinen Fall.’ Ich versuchte, ihn zu überreden, und trug meine Argumente vor. Und er gab mir nur einen Grund: ‚Was ist der Sinn daran? Wir sollen nach Argentinien gehen, Motörhead sein und nicht nach Motörhead klingen?’ Da meinte ich nur: ‚Weißt du was? Du hast vollkommen recht. Lass uns das nicht machen.’“


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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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