Marilyn Manson kam bekanntlich aus der Missbrauchsnummer heraus, weil seine vermeintlichen Taten bereits verjährt waren. Nun spielt der Schock-Metaller mit seinem neuen Studioalbum ONE ASSASSINATION UNDER GOD – CHAPTER 1 auch wieder Live-Konzerte; im Herbst steht beispielsweise eine Europatournee an. In Großbritannien regt sich allerdings Widerstand gegen zwei Gastspiele auf der Insel.
Fatales Signal
So haben sich zwei Politikerinnen zu Wort gemeldet. Zunächst sprach sich Millie Earl (ihres Zeichens Regierungsrätin von Bournemouth, Christchurch und Poole) gegen das Stelldichein von Marilyn Manson am 31. Oktober 2025 in Bournemouth aus, wie unter anderem die BBC berichtete. Nun legt die für Brighton im Parlament sitzende Abgeordnete Siân Berry in Bezug auf den Gig am 29. Oktober in Brighton nach, wie zum Beispiel der Guardian schreibt. „Viele Überlebende in Brighton und Hove sowie Organisationen, die diese unterstützen, werden sehr ernsthafte Bedenken bezüglich dieser Buchung und seiner Wirkung auf Einheimische, die breitere Gemeinschaft und andere Menschen haben, die das Stadtzentrum besuchen“, argumentiert Berry.
Alsdann macht Siân weiter: „Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Prinzip, das man verteidigen sollte — und gilt auch für Künstler. Doch es besteht ein offensichtliches Risiko für den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Und der Stadtrat hat separate Gleichstellungsverpflichtungen dahingehend, gute Beziehungen zwischen Menschen zu fördern, die geschützte Eigenschaften haben, sowie zwischen Leute, die keine geschützten Eigenschaften haben. Der Stadtrat hat die Verantwortung, etwas zu unternehmen, wenn es das Risiko der Diskriminierung und der Belästigung gibt.
Das Niveau und die Natur der Vorwürfe gegen Marilyn Manson sind für sich genommen schon genug besorgniserregend. Aber genauso besorgniserregend sind die Botschaft, die davon ausgeht, indem man eine Plattform für dieses Individuum in der größten öffentlichen Spielstätte der Stadt anbietet, und was dies für Überlebende bedeutet.“ Die Organisationen Survivors’ Network, Reclaim The Night Brighton & Hove, The Queery Co-Op und die University of Sussex Students’ Union unterschrieben die Ausführungen von Berry. Bislang scheinen alle anstehenden Konzerte der US-Musikers im Vereinigten Königreich stattzufinden.
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