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Marty Friedman hatte Megadeth nichts mehr zu geben

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Marty Friedman hat sich in der jüngsten Folge von Kylie Olssons YouTube-Sendung Life In Six Strings daran zurückerinnert, wie es für ihn war, vor über zwanzig Jahren mit Megadeth abzuschließen und einen Neustart in Japan zu wagen. In der unterhaltsamen Episode geht es überdies ums Essen, das japanische Hauptquartier von Fender und Taxifahren.

Zeit für etwas Noise

Zunächst sollte Marty Friedman darüber Auskunft geben, wie es für ihn als international erfolgreicher Metaller war, in die japanische Musikszene einzutauchen. „Als ich damals hierher gezogen bin, war ich zwar schon unzählige Male in Japan, aber stets als internationaler Künstler. Und wenn man das so macht, kümmern sich andere um jede einzelne Sache. Als ich dann alleine zurückkam, gab es natürlich nichts davon. Außerdem wollte ich nicht in der internationalen Musikszene sein, ich wollte in der einheimischen Musikszene sein. Es ist eine andere Welt, andere Menschen, andere Kontakte. Ich kannte niemanden, also habe ich bei null angefangen und hatte wirklich nichts.

Obwohl ich in den zehn Jahren zuvor Platinalben mit Megadeth hatte — japanische Musik-Fans kennen nicht wirklich die größten US-amerikanischen Gruppen. Ich wollte also in diese Welt gelangen — und das geschah eine Person nach der anderen, ein Kontakt nach dem anderen. Dann fing ich an, mit einer Sängerin namens Aikawa Nanase zusammenzuarbeiten, von der ich ein riesiger Fan war. Ich hörte mir ihre Musik in der Wüste [von Arizona, wo Marty Friedman zuvor lebte — Anm.d.A.] sowie auf Tour in den USA und in Europa an, überall. Ich konnte nicht glauben, dass ich in ihrer Band war. Da habe ich zum ersten Mal einen Fuß in die Tür der heimischen Musikszene gekriegt — und hatte großes Glück.“ 

Des Weiteren sollte Marty Friedman ausführen, ob er ein wenig Bammel hatte, nach seinem Abgang bei einer erfolgreichen Gruppe nach Japan auszuwandern. „Als ich bei Megadeth ausgestiegen bin, wusste ich, dass es an der Zeit war, die Band zu verlassen. Ich hatte nichts mehr, was ich der Band geben konnte. Sie hatten nichts mehr für mich — also war es eine gute Zeit dafür, dass das geschieht.“

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Vor Megadeth spielte Friedman mit Jason Becker bei Cacophony. Seit seinem Neustart in Tokio hat der 62-Jährige 15 Soloalben veröffentlicht, war damit mehrfach in den Top 10 der japanischen Charts vertreten und trat in den größten Locations des Landes auf — wie zum Beispiel dem Budokan. Am 4. November 2016 ernannte ihn die japanische Regierung zum „Botschafter des japanischen Kulturerbes“.


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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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