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Metal-Clubs: Die Matrix in Bochum ist der Tradition verpflichtet

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Die (dank nahe liegender Autobahn und fußläufig zu erreichendem S-Bahnhof) verkehrstechnisch optimal gelegene Location, in der die Matrix beheimatet ist, kann mit einer ordentlichen Portion Tradition auftrumpfen – nicht nur, weil es sich um eine ehemalige Brauerei handelt. „Unser Wahrzeichen, der Sudhausturm, wurde vom selben Architekten errichtet wie das bekannte Dortmunder U“, erzählt Tobias, der sich unter anderem um Planung, Vorverkauf sowie Pressearbeit kümmert – und dazu noch als leidenschaftlicher DJ selbst hinterm Pult steht. Ende der siebziger Jahre wurde im alten Kesselsaal der „Rockpalast“ eröffnet. „Wir haben im April 2000 unsere Pforten geöffnet, ich habe das Gebäude mit meinem Team mit viel Blut, Schweiß und Tränen aufwändig umgebaut. Der Rockpalast selbst blieb natürlich erhalten, weswegen wir das ganze eher als Matrix ‘Schrägstrich‘ Rockpalast sehen“, blickt Dirk zurück, der als Besitzer und Geschäftsführer nicht nur in allen Bereichen aktiv die Fäden zusammenhält, sondern betont, dass er „Immer vorne mit dabei“ sei – ein löblicher, weil kundennaher Ansatz.

Die gegebenen Möglichkeiten nutzt das Team (rund 80 Leute, davon zehn im Office) bestmöglich aus. „Das Gebäude hat zahlreiche Säle, Räume und Gewölbe. Im oberirdischen Rockpalast finden alle unsere Metal- und Rock-Partys statt – und neuerdings auch zahlreiche Konzerte“, beginnt Tobias die kleine Führung. „Im ersten Obergeschoss befinden sich auch unser Café und Bistro. Vom Eingangsbereich im Erdgeschoss gelangt man in die ‘Katakomben‘ mit unserer gut ausgestatteten Cocktailbar“, grinst er. Mit „Die nächste Halle auf dem Weg bergab in unsere Unterwelt ist der ,Club‘. Hier läuft an den Wochenenden meistens Alternative, Postcore, New Metal, Hardcore und so weiter“, übernimmt Dirk wieder. Von hier aus geht es in die frisch renovierte große Konzerthalle „Tube“, wo natürlich auch Partys oder andere Events stattfinden – zum Beispiel Beer-Pong-Turniere oder die regel­mäßige Steampunk-Veranstaltung „Steamtropolis“. Tobias geht ins Detail: „Wir haben hier die gesamte Ton- und Lichttechnik erneuert. Zum Beispiel haben wir zahlreiche Schallabsorber und zusätzliche Akustikmaßnahmen installiert.“ Was zeigt, dass die Betreiber ihren Besuchern zuhören. Denn vor allem die Röhre stößt nicht immer auf uneingeschränkte Sympathie bei Konzertbesuchern. „Eigentlich haben wir überwiegend positives Feedback“, überlegt Dirk kurz. „Klar, dass ein Konzert in solch einer urigen Atmosphäre, wie sie in einer über hundert Jahre alten Brauhalle herrscht, anders erlebt wird als in einer modernen Multifunktions­betonhalle. Unsere Fluchtwege und Sicherheitseinrichtungen sind auf dem neuesten Stand und werden von den verschiedenen Sicherheitsinspektoren immer wieder als vorbildlich bezeichnet“, betont er.

Neben dem Club-Geschäft sind Dirk und sein Team als örtlicher Konzertveranstalter aktiv, mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus. Als Gäste in seinem Laden sind ihm besonders Europe, Adrenaline Mob und Saxon gut im Gedächtnis geblieben. „Sehr beeindruckend ist auch immer wieder die Rammstein-Tribute-Band Feuerengel“, sagt er dann, während Tobias bei Negură Bunget, Eric Martin, Baroness, Evergrey oder Eluveitie in ­Erinnerungen schwelgt. Bei der Frage nach Backstage-Anekdoten schweigen die beiden übrigens eisern – Vollprofis, eben. Und das muss man in diesem Business sein, denn auch eine gewisse Flexibilität gehört dazu.

„Klar sind wir als Eventlocation für alle möglichen Konzepte offen“, gibt Tobias unumwunden zu. „Trotzdem bleiben wir unseren Wurzeln treu. Unser Schwerpunkt ist nach wie vor Rock und Metal, dazu zweimal im Monat Gothic in vier Hallen. Wenn du in unseren Veranstaltungskalender schaust, wirst du feststellen, dass wir an fast jedem Öffnungstag mindesten einen Rock-Floor haben“, sagt er nicht ohne Stolz. Für die METAL HAMMER-Leser hat er auch ganz klare Empfehlungen: „An Samstagen wird fast jeder Metal-Fan im Rockpalast fündig. Bei unserer fast schon traditionellen Rockpalast-Party bieten wir die volle Hard Rock- und Heavy Metal-Breitseite von Amon Amarth bis ZZ Top. Unser ‘Früher war alles besser‘-Special bietet dem geneigten Headbanger feinsten Seventies-Rock und Classic Metal. Die fast schon legendäre Partymonium-Hair Metal-Party aus Köln hat bei uns einen regelmäßigen Ruhrpott-Ableger bekommen. Aber wir können auch Kontrastprogramm: Einmal im Monat heißt es ‘Volle Kraft voraus‘ mit Rammstein, Eisbrecher & Co. .“

Auch an der Live-Front zeichnet sich kein Nachlassen der Aktivitäten ab. Bereits jetzt sind Shows mit Amorphis, Korpiklaani und Moonsorrow, Orden Ogan, Voodoo Circle und Air Raid geplant oder bestätigt – „Da kommt noch einiges“, lacht Tobias. Dirk hat weiterhin das große Ganze im Blick: „Wir arbeiten stets daran, es unseren Gästen noch angenehmer zu machen – egal ob Konzertbesucher oder Party-Gänger.“ Vielleicht spiegeln sich seine Anstrengungen schon im nächsten Poll in höheren Platzierungen wieder, denn ein Besuch in der Matrix/dem Rockpalast ist jedem Headbanger wärmstens zu empfehlen!

Infos zur Matrix

Eröffnungsdatum: 1979 als Diskothek Rockpalast gegründet

Kapazitäten:

Große Konzerthalle „Tube“ 850, „Club“ 250, „Katakomben“ 400, „Rockpalast“ 350

Adresse: Hauptstraße 200, 44892 Bochum

Website: www.matrix-bochum.de, www.rockpalast.club

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11 Hardcore-Alben der 2000er, die man gehört haben muss

Ähnlich wie bei Kollege Eike "Core" Cramer (wie unser Online-Redakteur von Teilen der Facebook-Community ignoranterweise gerne genannt wird) stand auch bei mir, selbst aktiv in der Szene, Hardcore in den 2000er Jahren hoch im Kurs. Dennoch haben wir in dieser Hinsicht ein komplett unterschiedliches Jahrzehnt erlebt. Disclaimer: Alle die bei "Hardcore" im METAL(!) HAMMER schon Schnappatmung bekommen, hören am besten jetzt schon auf zu lesen. Allen anderen: Viel Spaß mit meiner höchst subjektiven und unvollständigen Liste! Eine Playlist der hier aufgeführten Bands findet ihr direkt unter dem Artikel. 11 Hardcore-Alben der 2000er, die man gehört haben muss Beginnen wir mit einem Konsens-Album:…
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