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Motörhead: Alles auf eine Karte

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Motörhead-Review: ACE OF SPADES (1980)
„An dieser Stelle mussten wir uns immer vorstellen, dass wir gleich einen Stepptanz anfangen“, zeigt sich Lemmy rückblickend über das rhythmische Überraschungsmoment amüsiert. Eröffnet von einem gnadenlos bollernden, schmerzhaft verzerrten Rickenbacker-Bass, Taylors tollkühnen Trommelsalven und gefolgt von jenem Riff, das augenblicklich eine ähnliche Sogwirkung entfaltet wie etwa Black Sabbaths ‘Paranoid’, lebt der Titel-Song ‘Ace Of Spades’ aber auch von seinem treffsicheren Text. „Es war eine Wortübung, einfach um zu sehen, wie viele Glücksspielmotive man in diese drei Strophen gepackt bekommt“, spielt der schon immer passioniert am Einarmigen Banditen hängende Lemmy in einem späteren Interview sein lyrisches Talent dezent herunter.

Der arme Teufel

Doch tatsächlich ist der Zocker-Song mit all seinen Kartenspiel-Referenzen nicht ohne. Allein schon, weil der arme Teufel und Song-Protagonist ein geborener Verlierer ist, der nicht etwa nur auf den Gewinn aus ist, sondern dessen Passion und Pläsier das Pokerspiel an sich sind. Das titelstiftende Pik-Ass ist darüber hinaus als Spielkarte mit dem eigentlich höchsten Wert keineswegs immer und überall glücklich konnotiert. Vielmehr – wohl auch aufgrund der schwarzen Farbe und des totengräbernahen Spatensymbols – steht das Pik-Ass nicht nur in der wahrsagerischen Kartomantie für drohendes Unglück oder gar Tod.

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Ebenso ist die Karte auch Teil der im Song-Text zitierten „Dead Man’s Hand“ – jenes berühmten Poker-Blatts, welches der 1876 in Deadwood, South Dakota rücklings erschossene Western-Held James Butler „Wild Bill“ Hickok zu seinem Todeszeitpunkt in den Flossen hielt. Womit wir wieder beim einleitenden Western-Thema wären. Das findet mit dem flotten Revolverhelden-Rocker ‘Shoot You In The Back’ als weitere Cowboy-Komponente von ACE OF SPADES ebenso eine textliche Fortführung.

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Frank Thießies schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.


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