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Nach Ausschluss von Ultha und Woe wegen Konzertes mit Inquisition: Verantwortliche geben Statement

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Wir stehen zu der Entscheidung und halten sie nach wie vor für richtig“, so die Verantwortlichen des Hamburger Hafenklang* zum Ausschluss von Ultha und Woe vom Droneburg-Festival. Sie werfen den beiden, sich Linkspolitisch gerierenden Bands vor, inkonsequent zu sein, weil sie sich mit rechtsoffenen Bands und Veranstaltern einließen.

Ausschluss vom hamburger Festival

Die deutsche Band Ultha und die US-Amerikaner Woe wurden am 14. April äußerst kurzfristig von ihren Auftritten beim Droneburg-Festivals im Hamburger Hafenklang ausgeschlossen. Grund war das geplante Konzert beider Bands am 16.04. auf einem Festival in Rotterdam, auf dem auch die US-amerikanische Black Metal-Band Inquisition spielte.

Mehr zu den Hintergründen der Absage und die Probleme mit Inquisition findet ihr hier. Über die Stellungnahme von Ultha berichteten wir hier.

Statement des Hafenklang

Der Ausschluss von Ultha und Woe in Hamburg schlug für alle Beteiligten unerwartet hohe Wellen. Solidaritätsbekundungen und Vorwürfe gab es sowohl für die Verantwortlichen hinter der Absage, als auch die geschassten Bands. Jetzt sah sich das Hamburger Hafenklang zu einem Statement veranlasst.

Wir wissen, dass die (Black-)Metal-Szene ein Ort unterschiedlichster Personen, Gruppierungen und politischer Ansichten ist und es geht uns auch nicht darum, eine Band als faschistisch zu bezeichnen, weil sie mal mit einer dubiosen Band gemeinsam auf einem vielleicht sogar unübersichtlich großen Line-up genannt wurde“, versuchen die Verantwortlichen ihre Entscheidung einzuordnen.

Es geht uns darum, dass in einer Szene, die mehr oder weniger deutliche Akzeptanz gegenüber NS-Symbolik und -Rhetorik besitzt, deutlich Stellung bezogen wird.“ Genau das hätten weder Ultha noch Woe im Bezug auf Inquisition und das Festival in Rotterdam getan.

Aufgepasst: Jetzt wird es etwas unübersichtlich.

Probleme mit dem Festival in Rotterdam sehen die Entscheider nicht nur wegen Inquisiton. In Rotterdam fanden an dem Wochenende des 15. und 16. April genau genommen zwei Festivals, an zwei Abenden, von zwei unterschiedlichen Veranstaltern, in einem Laden statt. Trotzdem wurden beide Abende – „Veneration Of The Dead part V“ am 15. und „Sathanas In Gloriam part V“ am 16. – gemeinsam beworben.

Hier seht ihr die Line-Ups: 

Der Veranstalter des Samstag-Fesitvals mit der Burzum-Interpretation und God Dethroned wird im Statement des Hafenklang als „offen rechtsextrem auftretender Booker“ bezeichnet. Grund hierfür sei sein Auftreten in einem Internetforum. Dort ist er unter dem Namen „Cross of Donar“ aktiv, wettert gegen die politisch linke Überzeugung von Woe und Ultha, tätigt aber direkt keine „offen rechtsextreme“ Aussagen. Andere User des Forums machen sich hingegen über den jüdischen Glauben der Woe-Musiker lustig. Man scheint sich jedoch untereinander zu kennen und zu verstehen.

Versäumnisse bei Ultha und Woe?

Das alles hätten Ultha und Woe beachten müssen und die Teilnahme am Festival in Rotterdam folglich absagen müssen, so das Hafenklang:

Bei Bands, die sich selbst als links oder sogar antifaschistisch bezeichnen, erwarten wir, dass sie sich informieren, auf wessen Bühne sie spielen und sich nicht auf ihrer Aussage, eine linke Band zu sein, ausruhen, damit sie bloß nicht in die Verlegenheit geraten, auch mal was absagen zu müssen.

Mit einer Haltung wie der von Woe und Ultha erreicht man lediglich, dass die Akzeptanz gegenüber bestimmter Einstellungen in einer ohnehin schon bedenklich rechtsoffenen Szene wächst.

Wir sind keine Sozialpädagogen, die bei jeder Dümmlichkeit Nachsicht haben müssen und es ist auch nicht unsere Aufgabe, jedem zu erläutern, warum wir keinen Bock auf Nazis haben und es nicht lustig finden, wenn der Nationalsozialismus verharmlost oder „ironisch distanziert“ als Kunstscheiße verkauft wird. Wer bei so etwas keinerlei Berührungsängste hat, hat in unserem Laden nichts zu suchen.“

*Damit keine Verwirrung entsteht: Nicht die Veranstalter des Festivals sagten die beiden Black Metal-Bands ab, sondern die Verantwortlichen der Hamburger Konzert-Location Hafenklang entschieden sich für den Ausschluss der Bands.

Hier das Statement des Droneburg-Festivals: 

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