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Polar: Düstere Zeiten in hellster Strahlung

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Gerademal eine Stunde nachdem Polar von ihrer letzten Tour-Station in Prag in den Gemäuern des Musik & Frieden angekommen sind, richtet sich der Trupp aus Großbritannien bereits fleißig für die anstehende Show ein. Mit einem etwas verschlafenen Blick, der dem freundlichen Lächeln jedoch nichts abtut, schlurft Sänger Adam Woodford, der sich freundschaftlich als “Woody” vorstellt, einem entgegen.  

Seit einem Monat können Fans sich bereits an dem vierten Langspieler NOVA erfreuen. “Das Feedback zur Platte war bisher überwiegend positiv”, freut sich der Sänger. Polar haben bei den Arbeiten zum neuen Album erneut ein paar musikalische Änderungen durchlaufen. Seit der Veröffentlichung ihres Debüts IRON LUNGS hat sich das Quintett dabei immer mehr von den typischen Hardcore-Wurzeln entfernt.

“Wir wollen uns als Band stehts weiterentwickeln und vor allem unseren eigenen Sound finden. Das haben wir, denke ich mit NOVA, getan. Jedes unserer Alben hatte bisher seinen eigenen Charakter und war anders als das vorherige. Das ist uns auch sehr wichtig.”, erzählt Adam auf der etwas in die Jahre gekommenen Couch im Backstage-Bereich sitzend, während sich Gitarrist Tom Green nebenan derweil seine Finger tätowieren lässt. Wie könnte man anschließend auch besser die Saiten seines Instruments bespielen wenn nicht mit wund-gelöcherten Gliedmaßen?! Am Knöchel von Nick prangt ein kleinen Herz-Tattoo, das die Initialen des ehemaligen Drummers Nick Jones einschließt. 

Helfende Hände und Stimmbänder

Kurz nach Veröffentlichung ihres neuen Albums schickte die Band nämlich die Nachricht hinterher, dass ihr Schlagzeuger aus privaten Gründen nicht länger die Drumsticks schwingt. “Nick ist nach wie vor einer unserer besten Freunde und das wird auch so bleiben. Er war einfach an einem Punkt in seinem Leben, an dem er sich dazu entschieden hat, etwas anderes machen zu wollen”, erklärt Adam. Dabei floss also glücklicherweise keinerlei böses Blut. Den Platz von Nick nimmt für die derzeitigen Konzert zunächst Noah ein. Auf die Frage, ob man den Mann am Schlagzeug auch auf dem nächsten Promobild finden wird, will Adam noch keine so konkrete Antwort geben. Lassen wir uns überraschen!

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Apropos personale Bandunterstützung: Für ihr neues Album hat die Gruppe erneut mit der Sängerin Ellie Price zusammengearbeitet. “Sie ist sogar auf dem gesamten Album zu hören”, merkt Adam dazu an. Die Stimmgeberin der Pop-Band Signals ist aber vor allem in ‘Amber’ sehr präsent. Für den Texter ein Lied, das als Tribut geschrieben hatte. „Ein Freund von mir hat sich 2016 das Leben genommen. Ich war zu der Zeit gerade auf [Never Say Die] Tour mit unter anderem Thy Art Is Murder. Ich hatte all diese harten Metalcore-Leute um mich herum und bin selbst komplett in die Brüche gegangen. Das war eine harte Zeit. Den Song habe ich dann diesem Freund gewidmet. Ich empfand es als eine gute Art von Tribut.“ 

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In explosiver Strahlungszunahme

Die größte Änderung, die NOVA im Vergleich zum Vorgänger NO CURE NO SAVIOUR aufweist, liegt in den Lyrics. Während die Texte der 2016-erschienenen Platte noch weit aggressiver klingen, zeigt das neue Werk der Briten viel Schmerz und Verletzlichkeit. “In den letzten drei Jahren ist eine Menge passiert und wir haben sowohl als Band als auch privat vieles durchgemacht, was wir auf dem Album verarbeitet haben. Daher ist es auch sehr viel persönlicher geworden.”

NOVA war für Polar dabei das Licht am Ende eines langen düsteren Tunneln, weswegen der Begriff, der die explosive Strahlungszunahme eines Sternes bezeichnet, sich in einem ähnlichen Sinne eben auch auf das Album übertragen lässt. Die Songtitel sind außerdem sehr knapp gehalten. So ziert jeden einzelnen Track auch nur ein einziges Wort. “Das war bewusst so gewählt und gar nicht leicht alles in einem einzigen Begriff unterzubringen. Ich finde ein Wort allein reicht schon aus, um in einem Menschen eine bestimmte Vorstellung und Assoziationen zu wecken. Dafür braucht es gar keine langen Sätze.” 

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Fans an erster Stelle

Die braucht es auch wenig Stunden später zur Eröffnung der Show nicht. Die Gäste der angenehm gefüllten Berliner Venue empfangen Polar zugleich mit einem begeisterten Applaus, nachdem Tripsitter zuvor bereits für eine erste Einstimmung gesorgt haben. Die neueren Kompositionen können sogleich lautstark mitgesungen werden und Lieder wie ‘Blood For Blood’ und ‘Black Days’ laden auch die Fans in den hinteren Reihen zum fröhlichen Austoben ein.

“Das ist unser letzter Song” erklingt der typische das-Ende-einleitende Satz von Adam. Leider muss das letzte Lied dann auf seine letzten Noten verzichten, da sich im Publikum ein Unfall ereignet. In der tobenden Menge ging ein Schlüsselbein in die Brüche. [An dieser Stelle sei der betroffenen Person eine gute und schnelle Genesung gewünscht!] Um den verletzten Fan sicher zu bergen und medizinisch zu versorgen, beenden Polar ihre Show frühzeitig und bringen anschließend auch noch einmal über die sozialen Medien ihre Anteilname zum Ausdruck. Nach dem kurzen Schock zum Ende zieht es anschließend einige Besucher zum Versacken in die Baumhausbar, während Polar erneut am Räumen sind, um ihren nächsten Zielort anzusteuern.

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