Rammstein stehen aufgrund der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann aktuell heftig in der Kritik. Das geht so weit, dass zahlreiche Menschen fordern, die drei Konzerte abzusagen oder zu verhindern, die die Band Mitte Juli in Berlin spielen soll. So laufen derzeit zwei Petitionen, die dies zum Ziel haben. Rund 61.000 Menschen haben zum Beispiel das Gesuch „Keine Bühne für Rammstein“ unterzeichnet.
Im zugehörigen Schreiben heißt es: „Solange die Vorwürfe nicht geklärt sind, sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Mädchen und Frauen. Jetzt gilt es zu zeigen, dass Berliner*innen mutmaßlichen Tätern keine Bühne bieten. Machtmissbrauch und patriarchale Strukturen in der Medien- und Kulturbranche sind kein Einzelfall. Wir glauben den Opfern von sexualisierter Gewalt – immer und überall!
#MissbrauchAbsagen
Das Olympiastadion ist im Besitz des Landes Berlin. Damit ist die rot-schwarze Landesregierung in der Verantwortung: Sie kann sich dafür einsetzen, dass das Olympiastadion die Verträge mit Rammstein kündigt. Die zuständigen Senator*innen Spranger und Chialo müssen jetzt handeln. Die Übergriffe dürfen sich nicht wiederholen. Die Rammstein-Konzerte müssen abgesagt werden! Berlin darf nicht zum Ort für sexuellen Missbrauch werden! Wir feiern keine Täter!“
Die Initiatoren der Petition „Berlin: Stoppt die Rammstein-Konzerte! #MissbrauchAbsagen“ finden: „Es ist für uns inakzeptabel, dass Till Lindemann mit den geplanten Konzerten eine Plattform bekommen soll, als wäre nichts geschehen. Wir fordern eine Pausierung der Auftritte, bis zur Klärung der Vorwürfe. Wir fordern eine genaue Untersuchung der Vorfälle. Und wir fordern, dass die Aussagen der Betroffenen ernst genommen werden.“
Schwierig umzusetzen
Zu diesem Appell hat sich nun Berlins Innensenatorin Iris Spranger geäußert. Die SPD-Politikerin ist Mitglied im Aufsichtsrat der Olympiastadion Berlin GmbH, die das Olympiastadions betreibt. Eine Absage der Rammstein-Shows in Berlin ist ihrer Einschätzung nach nicht möglich.
„Für ein einzelnes Aufsichtsratsmitglied besteht vor allem nach Vertragsschluss […] grundsätzlich keine Möglichkeit, eine Veranstaltung zu verbieten, abzusagen beziehungsweise den Vertrag zu kündigen„, zitiert t-online die Innensenatorin. Spranger selbst verfolgt, wie sich die Causa Lindemann entwickelt: „Von Berichterstattung über Schritte des Labels bis hin zu den Ermittlungen — ich verschaffe mir fortlaufend einen Überblick.“
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